Der Stromverbrauch bei PC & Notebook - die Wattzahl im Blick!
Das Thema im Überblick
- Wie viel Watt braucht mein Computer durchschnittlich?
- Wo kann ich den Strombedarf einsehen?
- Wie berechne ich den Strombedarf für meinen Computer?
- Wie viel verbraucht ein Computer?
- Welche PC-Komponente verbraucht wie viel Strom?
- Wie verändert sich der Stromverbrauch beim Gaming?
- Wie viel Strom verbraucht mein PC im Standby-Modus?
- Verbraucht der PC Strom, wenn ich ihn heruntergefahren habe?
- Welche Möglichkeiten gibt es, den Energieverbrauch zu senken?
- Wie viel Strom verbraucht mein Laptop?
- Fazit
Das kommt ganz darauf an, welche Komponenten im PC verbaut sind. Ein einfacher Office-PC verbraucht weniger als ein Gaming PC, der mit vielen leistungsstarken Komponenten ausgestattet ist. Wer herausfinden möchte, wie viel Watt der Computer verbraucht, kann sich an dem verbauten Netzteil orientieren. Ein Netzteil mit 300 Watt kann maximal 300 Watt zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass der Verbrauch im Normalbetrieb unter 300 Watt liegt, in vielen Fällen sogar weit darunter. Ein Rechner, der mit einem modernen Mehrkern-Prozessor ausgestattet ist, beispielsweise von Intel, und über eine dedizierte Grafikkarte verfügt, verbraucht in der Stunde in etwa 135 Watt. Dazu kommt natürlich noch der Verbrauch des Monitors und aller anderen Geräte, die eventuell an dem PC angeschlossen sind. Durchschnittliche Werte für einen Office-PC liegen bei 135 bis 200 Watt pro Stunde, ein Gaming-PC kann dagegen durchaus bis zu 350 Watt pro Stunde verbrauchen.
Es gibt ein Tool, das von Microsoft entwickelt wurde. Dieses Tool mit dem Namen Joulemeter ermöglicht es, den Stromverbrauch der im PC verbauten Hardware zu ermitteln. Für die Ermittlung des Strombedarfs muss das Tool lediglich heruntergeladen und installiert werden. Nach dem Start von Joulemeter werden im ersten Tab die aktuellen Einstellungen ausgewählt. Danach wird auf „Perform Calibration“ geklickt und abgewartet, bis der Vorgang durchgeführt wurde. Die Informationen darüber, wie viel Strom der Rechner verbraucht, sind nach Abschluss des Vorgangs im Tab „Power Usage“ zu finden.
Um den Strombedarf des PCs zu ermitteln, muss die Leistung aller im Rechner verbauten Komponenten bekannt sein. Für die Berechnung werden die Leistungen aller Komponenten addiert und mit der Nutzungsdauer multipliziert, daraus ergibt sich der Strombedarf des Computers. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Verbrauchsrechner zu nutzen, die online auf unterschiedlichen Seiten zur Verfügung stehen. Dort müssen lediglich die geforderten Daten eingegeben werden. Für gewöhnlich ist es auch möglich, die tägliche Nutzungsdauer einzutragen, sodass auch gleich die Kosten auf das Jahr hochgerechnet werden. Alternativ kann auch ganz einfach ein Messgerät genutzt werden.
Bei einem Computer kommt es darauf an, welche Komponenten genutzt werden, wenn es um den Stromverbrauch geht. Anhand von zwei Beispielrechnungen kann gezeigt werden, wie unterschiedlich der Stromverbrauch ausfallen kann.
Office-PC: Beispielrechnung zum Stromverbrauch
Für die Berechnung des Stromverbrauchs eines Office-PCs wird ein Gerät mit einer Leistung von 150 Watt und einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 4 Stunden am Tag als Beispiel genutzt. Der Stromverbrauch wird so berechnet:
150 Watt pro Stunde x 4 Stunden am Tag x 365 Tage = 219 kWh im Jahr
Um die Kosten zu berechnen, die dadurch pro Jahr entstehen, werden die Kilowattstunden mit dem Preis pro Kilowattstunde multipliziert. Für das Beispiel wird ein Preis von 35 Cent pro Kilowattstunde angesetzt. Das bedeutet in diesem Fall:
219 kWh x 0,35 € = 76,65 €
Somit verbraucht ein einfacher Office-PC bei einer mäßigen Nutzung Strom für mehr als 75 Euro im Jahr.
Gaming-PC: Beispielrechnung zum Stromverbrauch
Für dieses Beispiel wird von einem Gaming-PC mit einer Leistung von 350 Watt ausgegangen, die weiteren Daten werden aus dem vorherigen Beispiel übernommen. Somit ergibt sich diese Rechnung:
350 Watt pro Stunde x 4 Stunden am Tag x 365 Tage = 511 kWh im Jahr
Um die Kosten zu berechnen, die dadurch pro Jahr entstehen, werden die Kilowattstunden mit dem Preis pro Kilowattstunde multipliziert. Für das Beispiel wird ein Preis von 35 Cent pro Kilowattstunde angesetzt. Das bedeutet in diesem Fall:
511 kWh x 0,35 € = 178,85 €
Bei gleicher Nutzungsdauer verbraucht ein Gaming-PC also weitaus mehr Strom als ein Office-PC und verursacht dementsprechend auch höhere Kosten.
Natürlich brauchen die meisten Komponenten im PC Strom, allerdings unterscheidet sich der Stromverbrauch recht stark. Es gibt zwei Komponenten, die besonders viel Strom verbrauchen, der Prozessor und die Grafikkarte. Je nachdem, welche CPU gewählt wird, kann der Stromverbrauch durchaus bei bis zu 150 Watt liegen. Eine hochwertige Grafikkarte, die oft in Gaming-PCs zum Einsatz kommt, verbraucht modellabhängig bis zu 250 Watt. Wird bei einem Gaming-PC eine zweite Grafikkarte eingesetzt, erhöht sich der Stromverbrauch des Computers natürlich sehr stark.
Das Mainboard, der Arbeitsspeicher und die Festplatten sowie das Netzteil benötigen ebenfalls Strom, allerdings liegt der Verbrauch bei diesen Komponenten in der Summe bei etwa 50 bis 100 Watt. Auch hier hängt der wirkliche Stromverbrauch natürlich von den jeweiligen Modellen ab.
Wer einen Gaming-PC besitzt, nutzt diesen für gewöhnlich nicht nur zum Zocken, sondern auch für alle anderen anfallenden Aufgaben wie beispielsweise das Surfen im Internet oder das Beantworten von E-Mails. Wird der Rechner mit solch einfachen Aufgaben konfrontiert, für die nicht viel Rechenleistung notwendig ist, verbraucht er natürlich auch weniger Strom. Anders sieht es aus, wenn der PC unter Volllast arbeitet, was sehr oft bei anspruchsvollen Spielen der Fall ist. Dann sind sowohl Prozessor als auch Grafikkarte in den meisten Fällen voll ausgelastet und verbrauchen dementsprechend auch viel mehr Strom. Der Stromverbrauch beim Gaming hat also auch immer etwas damit zu tun, welches Game gespielt wird. Nicht jedes Spiel ist gleich anspruchsvoll und stellt gleich hohe Anforderungen an die Hardware.
Es ist immer sehr praktisch, wenn der Rechner innerhalb von ein paar Sekunden zur Verfügung steht, um schnell eben eine E-Mail zu schreiben oder eine Information zu suchen. Das ist der Grund, warum viele Menschen ihren Rechner den ganzen Tag im sogenannten Standby-Modus lassen. Standby-Modus bedeutet hier, dass der Rechner zwar nicht läuft, aber auch nicht komplett heruntergefahren wird. So kann er auf Knopfdruck innerhalb weniger Sekunden wieder einsatzbereit sein. Dass dieser Modus natürlich mehr Strom verbraucht, ist klar. Ein herkömmlicher Desktop-PC kann im Standby-Modus bis zu 15 Watt verbrauchen. Bleibt ein Rechner also Tag und Nacht das ganze Jahr durch im Standby-Modus, könnte sich bei einem Preis pro Kilowattstunde von 0,35 € ein Mehrverbrauch von mehr als 45 Euro ergeben.
Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass der PC keinen Strom mehr verbraucht, wenn er heruntergefahren wurde. Allerdings ist das nicht der Fall. Ein PC, der per Netzteil an eine Stromquelle angeschlossen ist, verbraucht auch dann Strom, wenn er nicht eingeschaltet ist. Der Strom, der dann fließt, wird als Schleichstrom bezeichnet. Es gibt Bauteile, die jederzeit Strom ziehen, egal ob der PC an oder aus ist. Auch dieser Strom schlägt sich im Gesamtverbrauch nieder. Die beste Möglichkeit, dies zu verhindern, ist, den Rechner bei Nichtbenutzung vom Strom zu trennen, sprich den Stecker zu ziehen. Alternativ können auch abschaltbare Steckdosenleisten genutzt werden.
Es gibt einige Möglichkeiten, den Energieverbrauch eines PCs zu senken. Eine Möglichkeit ist, PC-Teile zu wechseln, die sich als echte Stromfresser herausstellen. Oft ist es so, dass günstige Komponenten in einem PC verbaut wurden, die mit einer hohen Rechenleistung werben. Viele dieser Komponenten ziehen aber weitaus mehr Strom als hochwertigere Modelle, die zwar teurer sind, sich auf Dauer aber wegen des niedrigeren Stromverbrauchs auszahlen. Zudem sollte jeder überprüfen, ob die verbaute Hardware überhaupt benötigt wird. Wer täglich ein paar Stunden einen leistungsstarken Gaming PC nutzt, um im Internet zu surfen, aber nie spielt, sollte sich besser ein Gerät mit weniger leistungsstarken Komponenten zulegen, da diese auch weniger Strom benötigen.
Bei einem Gaming-PC können Einstellungen im Gaming-Setup geändert werden, um Strom zu sparen. Eine gute Möglichkeit ist, Leistungsprofile in den Optionen für die Energieverwaltung einzurichten. Es ist auch möglich, den Rechner in den Stromsparmodus zu versetzen, wenn zwischendurch Leerlaufphasen entstehen. Allerdings können diese Einstellungen zu Problemen beim Zocken führen, beispielsweise kann es zu Leistungseinbußen kommen. Besser ist es, bei den Leistungsvorgaben den Gaming-Modus von Windows einzustellen. Weiterhin gibt es auch bestimmte Mainboard Tools, diese erkennen den Start eines Spiels und fahren den Rechner sofort auf volle Leistung hoch.
Ein großer Stromfresser kann auch das Netzteil sein. Es ist empfehlenswert, sich ein modernes Netzteil zuzulegen, das über einen hohen Wirkungsgrad verfügt. Diese Netzteile werden im Rahmen der sogenannten Initiative „80 Plus“ hergestellt. Diese Initiative besagt, dass Netzteile ab einer Last von 20 Prozent mindestens einen Wirkungsgrad von 80 % haben müssen. Das bedeutet, dass höchstens 20 Prozent der Energie, die vom Netzteil abgegeben wird, als Wärme abgehen darf. Ältere Netzteile verschwenden häufig sehr viel mehr Energie in Form von Wärme. Ein Austausch kann somit zu einer Stromeinsparung führen.
Laptops wurden erfunden, um unterwegs genutzt zu werden. Das bedeutet, dass sie besonders sparsam und effizient sind. Schließlich steht nicht an jeder Ecke eine Steckdose zur Verfügung. Je effizienter die verbauten Komponenten arbeiten, desto länger hält auch der Akku. Sind die Komponenten effizient, verbrauchen die Geräte auch nur wenig Strom, wenn sie über das Netzteil betrieben werden. Wie viel Strom ein Laptop genau verbraucht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Neue Geräte sind besonders energieeffizient, ältere Modelle verbrauchen etwas mehr Strom. Der genaue Stromverbrauch lässt sich durch einen Rechner herausfinden. Der durchschnittliche Verbrauch von Laptops liegt aber bei etwa 60 Watt, bei Höchstleistung können es auch bis zu 80 Watt werden. Hier kommt es ebenfalls auf das gewählte Modell und die Ausführung an. Die Werte können sich stark unterscheiden aufgrund der unterschiedlichen Faktoren.
Sie müssen nicht unbedingt gleich Ihr liebstes Hobby, das Gaming, aufgeben, um Strom zu sparen. Es gibt viele andere Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass der PC Stromverbrauch reduziert wird. Schon das Nutzen von verschiedenen Optionen in den Einstellungen des Rechners kann einiges an Stromersparnis bringen. Vielleicht überlegen Sie auch, dem Gerät ein paar neue Komponenten zu spendieren. Den Stromverbrauch kennen bedeutet, genau zu wissen, welche Kosten über das Jahr entstehen. Zudem kann überlegt werden, wo Einsparungen möglich sind. Ein PC muss kein Stromfresser sein.