Die Intel-Prozessoren der i-Baureihe einfach erklärt - Das sollten Sie wissen
In den letzten Jahren wurden Prozessoren immer stärker und somit auch leistungsfähiger und schneller. Die besseren Möglichkeiten haben aber auch einen höheren Preis. Intel-Prozessoren sind dabei besonders beliebt und gerade hier zeigt sich der fortdauernde Fortschritt. Seit Jahren bringt Intel Prozessoren heraus, die von einfachen Nutzern wie auch Profi-Gamern gelobt werden. Die Entscheidung für den richtigen Prozessor ist nicht leicht. Aus diesem Grund möchten wir dir im folgenden Beitrag die Intel-Prozessoren der i-Baureihe genauer vorstellen, sodass du dich danach für den Prozessor entscheiden kannst, der am besten zu dir und deinen täglichen Nutzverhalten passt.
Das Thema im Überblick
- Welche Intel-Prozessoren der i-Baureihe gibt es?
- Wie funktionierte eine CPU?
- Wie funktioniert der Prozessor?
- Welcher Prozessor eignet sich wofür?
- Was sagt die Bezeichnung über die Leistung aus?
- Was bedeuten die Buchstaben bei Intel?
- Welcher Prozessor ist am besten?
- Welchen Prozessor benötige ich?
- Welche Generation Intel Prozessor habe ich?
- Fazit
Bereits seit vielen Jahren spielt Intel mit den Core-i-CPUs eine wichtige Rolle auf dem Markt. Im Jahre 2020 umfasste Intels Core-Serie ganze zehn Generationen. Und die Fortsetzung folgt. i3, i5, i7, i9 stehen als bekannteste Kürzel für die Intel CPUs. Es gibt mittlerweile jedoch viele Generationen, die auch einige Unterschiede vorweisen. Im Folgenden werden alle Generationen seit 2009 aufgelistet:
- Generation: 2008 - 2010 (Beispiel: Core i7-860)
- Generation: 2011 (Beispiel: Core i7-2600 K)
- Generation: 2012 - 2013 (Beispiel: Core i7-3370)
- Generation: 2013 - 2014 (Beispiel: Core i7-4770)
- Generation: 2015 - 2016 (Beispiel: Core i7-5775C)
- Generation: 2015 - 2017 (Beispiel: Core i7-6700K)
- Generation: 2016 - 2017 (Beispiel: Core i7-7700K)
- Generation: 2017 - 2018 (Beispiel: Core i7-8700K)
- Generation: 2018 – 2019 (Beispiel: Core i7-9700)
- Generation: 2019 – 2020 (Beispiel: Cor i7-10710U)
Die zehnte Generation ist in mehrere Modellreihen aufgeteilt, wobei der Hauptunterschied in den Chip-Größen liegt.
CPU (Central Processing Unit) steht für den Prozessor. Ohne den Prozessor funktioniert nichts. Er ist wie der Motor fürs Auto.
Die Funktionsweise ist denkbar einfach:
Ein Befehl geht an den Prozessor. Dieser besteht aus einer Kombination aus den Zahlen 0 und 1. Nacheinander werden alle Befehle von der CPU abgearbeitet. Die Prozesse werden von der CPU in der binären Maschinensprache bearbeitet. Das bedeute, dass die Zahl 0 für nein und die Zahl 1 für ja steht. Der Prozessor reagiert aber nicht nur auf Arbeitsbefehle, sondern kann auch auf unvorhergesehene Ergebnisse reagieren. Durch Unterbrechungen, sogenannten Interrupts, werden diese an die CPU gesendet. Die Arbeit des Prozessors wird daraufhin unterbrochen und die Werte werden abgespeichert. Der Prozessor bearbeitet dann zunächst das unvorhergesehene Ergebnis. Erst danach arbeitet er wieder am ursprünglichen Befehl.
Der Prozessor verarbeitet alle Befehle in vier Schritten. Der ungarisch-US-amerikanische Mathematiker John von Neumann beschrieb diese Schritte bereits 1945. Die Schritte heißen Fetch, Decode, Fetch Operands und Execute.
Im Folgenden werden diese Begriffe erklärt:
- Fetch: Im ersten Schritt wird aus dem Befehlszeilenregister im Arbeitsspeicher die Adresse des Befehls ausgelesen. Danach wird sie in den Arbeitsspeicher transportiert.
- Decode: Entschlüsselt wird der Befehl durch den Befehlsdecoder. Danach werden alle Schaltungen aktiviert, welche für die Ausführungen des Befehls gebraucht werden.
- Fetch Operands: Anschließend werden alle Werte sowie Parameter in Register geladen, welche verändert werden sollen. Diese Werte und Parameter findet der Prozessor dann auf der Festplatte, im Arbeitsspeicher oder im Cache.
- Execute: Im weiteren Verlauf wird der Prozess ausgeführt. Dabei kann es sich um die Ansteuerung eines Druckers oder aber um eine Aufgabe im Rechenwerk handeln. Nachdem der letzte Schritt, das Execute, abgeschlossen ist, kann der gesamte Prozess erneut beginnen. So kann der nächste Befehl verarbeitet werden.
i3, i5, i7, i9 sind die bekanntesten Kürzel für die Intel CPUs. Im Folgenden zeigt eine Übersicht, wofür sich welcher Prozessor eignet.
Dafür lohnt sich der Intel-Prozessor i3
Der Intel Core i3 gilt als Einsteigerklasse. Der Preis ist nicht so hoch angelegt und sie deckt alle einfachen Anwendungen ab. Der Core i3 bringt genügend Leistung mit, damit die meisten Anwendungen auf dem Desktop reibungslos funktionieren. Hauptsächlich wird der Core i3 für Rechner in Büros verwendet. Für das Surfen im Internet, das Schreiben von E-Mails und für die Anwendung von Office-Programmen ist der i3 optimal geeignet.
Da er auch nicht viel Leistung verbraucht, wird er auch oft in Notebooks verbaut. Das ermöglicht eine lange Akkulaufzeit bei guter Leistung. Zunächst hatten die i3 Prozessoren 2 Kerne. Mittlerweile bietet Intel auch i3 Prozessoren mit 4 Kernen an.
Dafür lohnt sich der Intel-Prozessor i5
Der Intel Core i5 gehört zur Mittelklasse und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis an. Diese Prozessoren findet man immer wieder in sehr vielen Rechnern. Der Core i5 bringt genügend Leistung für Spiele und Videoschnitt mit sowie für alle Anwendungen, die mehr Power brauchen. Core i5 Prozessoren werden häufig auch in sehr schnellen Prozessoren verbaut. Gamer, die eine preisbewusste Entscheidung treffen wollen, entscheiden sich oft für einen solchen Prozessor. Die i5 Prozessoren kommen mit 6 Kernen daher, müssen aber ohne Hyperthreading auskommen. Ein solches ist lediglich den i7-Prozessoren vorbehalten.
Dafür lohnt sich der Intel-Prozessor i7
Prozessoren aus der Reihe i7 bieten viel Leistung und sind besonders für rechenintensive Anwendungen geeignet. Aus diesem Grund sind sie bei Profis und Gamern sehr beliebt. Außerdem bringt der Core i7 Prozessor auch genügend Leistung mit für Videoschnitt, Rendering, virtuelle Maschinen und aufwendige und anspruchsvolle Spiele. Der Core i7 Prozessor ist hauptsächlich für professionelle Anwender gedacht, aber auch Gamer, die vom Zocken nicht genug kriegen können, kommen damit auf ihre Kosten. Es ist jedoch zu beachten, dass, wenn man einen i7-Prozessor verbaut, alle anderen Komponenten ebenfalls gleich stark und leistungsfähig sein sollten.
Der Prozessor i7 beherrscht Hyper-Threading. Diese Technik erlaubt es dem Prozessor, sich wie zwei separate Prozessoren für das Betriebssystem und Anwendungsprogramme zu verhalten. Mithilfe des Hyper-Threading kann der CPU-Kern zwei gleichzeitige Streams oder auch Threads genannt, ausführen.
Dafür lohnt sich der Intel-Prozessor i9
Der Intel Core i9 Prozessoren bringen eine Basisfrequenz von 3.700 MHz mit. Für einen aufwendigen Arbeitsprozess kann er aber auch kurzfristig auf 5.300 MHz hochtakten. Durch das vorhandenen Hyper-Threading kann der Prozessor 20 Threads gleichzeitig abarbeiten. Das macht ihn besonders schnell. Der Prozessor besitzt zudem zehn Kerne. Um diesen Zehn-Kerner im Rechner zu verbauen, benötigt man allerdings ein Mainboard mit einem Intel-LGA1200-Sockel. Der Intel-Prozessor i9 ist die erste Intel-Generation mit LGA1200. Man muss also mit einer Neuanschaffung des Motherboards rechnen.
Auch für das Gaming bringt der Intel Core i9 genügend Leistung mit und auch das 4K-Gaming wird mit der passenden Grafikkarte für den Prozessor kein Problem darstellen
Die Intel Prozessoren werden nach einem ganz speziellen Schema bezeichnet.
Ein Beispiel: Intel Core i5 - 6500 T
i3, i5, i7 und i9 stehen hierbei für die unterschiedlichen Leistungsstufen der Prozessoren.
Der Intel Core i3 ist preislich der günstigste, aber bringt auch die geringste Leistung mit. Der i9 ist am teuersten, aber bringt dafür die höchste Leistung auf. Je höher die Zahl nach dem “i” also ist, umso mehr Kerne hat der Prozessor und umso größer ist im Regelfall der L3-Cache des Prozessors. Doch auch der Rest an Zahlen und Buchstaben gibt Auskunft über die Leistung des Prozessors.
i
i3 | i5 | i7 | i9 | |
Leistung | gering | mittel | hoch | sehr hoch |
6
Die erste Zahl der vierstelligen Nummer gibt an, um was für eine Prozessorgeneration es sich handelt. Je höher die Zahl ist, um so neuer und leistungsstärker ist der Prozessor.
Zahl | Generation |
- | Westmere / Nehalem |
2 | Sandy Bridge |
3 | Ivy Bridge |
4 | Haswell |
5 | Broadwell |
6 | Skylake |
7 | Kaby Lake |
8 | Coffee Lake |
9 | Coffee Lake Refresh |
500
Hierbei handelt es sich um die Modellnummer. Sie gibt an, wie leistungsstark die CPU ist.
T
Dieser Buchstabe ist einer von vielen, der besondere Eigenschaften des Prozessors beschreibt.
Die CPUs haben oftmals verschiedene Endungen in Form eines Buchstabens. Die Buchstaben können beliebig miteinander kombiniert werden. Sie stellen immer besondere Eigenschaften des Prozessors dar.
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Buchstaben und ihre Eigenschaften:
Buchstabe | Eigenschaften |
E | Der Buchstabe E kann entweder vorne oder auch hinten stehen. Dabei handelt es sich um CPUs, die ECC RAM unterstützen. |
F | Besagt, dass keine integrierte Grafikeinheit verbaut ist. Die CPU muss mit einer GPU betrieben werden . |
H/R | „High Performance“ Hierbei handelt es sich um starke CPUs für den mobilen Bereich. Das Gegenteil davon sind non-H CPUs. |
K/C | Ist ein entsprechendes Mainboard vorhanden, kann die CPU übertaktet werden. |
M | Es handelt sich dabei um mobile CPUs, die in z.B. Notebooks verbaut sind. |
P | Das ist ein Hinweis darauf, dass die integrierte Grafikeinheit langsamer ist, als die standardmäßig verbaute iGPU in anderen CPUs |
Q | Mobile CPUs mit vier Kernen |
S | „Special Edition“ Diese CPUs sind in erster Linie teurer und haben zudem einen höheren Basistakt. |
T | Normale LGA-Sockel CPUs, die aber weniger Strom brauchen. Verbaut sind sie meistens in All-in-One-PCs. |
U | Mobile CPUs mit niedrigem Stromverbrauch. |
XE | „Xtreme Edition“ CPUs für den High-End Bereich. Bis zu 165W TDP sind möglich. |
Y | Mobile CPUs, mit besonders niedrigem Stromverbrauch steht(<10W) |
Für welchen Prozessor man sich entscheidet, ist immer individuell davon abhängig, wie man den Rechner nutzen will. Bei vielen Nutzern stellt sich oft auch die Frage, ob es ein Intel- oder AMD-Prozessor sein soll.
Die besten Prozessoren laut Testern und Kunden:
- Platz 1: Sehr gut (1,3) Intel Core i9-12900K.
- Platz 2: Sehr gut (1,3) AMD Ryzen 9 5900X.
- Platz 3: Sehr gut (1,4) Intel Core i5-12600K.
- Platz 4: Sehr gut (1,4) Intel Core i3-10100.
- Platz 5: Sehr gut (1,4) AMD Ryzen 3 1200 [12nm]
Welchen Prozessor man benötigt, hängt immer von den Anwendungen ab, die man regelmäßig durchführen möchte. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, welcher Prozessor für welche Einsatzgebiete geeignet ist.
Typ | Gebiete |
i3 | einfache Bürotätigkeiten wie Surfen im Netz, E-Mails schreiben, Office-Programme |
i5 | eignet sich für Videoschnitt und Spiele. Funktioniert aber nicht immer bei besonders aufwendigen Games. |
i7 | eignet sich für Gaming auf höherem Niveau, für Videoschnitt und Rendering. Beherrscht Hyper-Threading. |
i9 | Gaming-PC, der fast alles möglich macht. Games auf hohem Niveau sind keine Herausforderung. Auch Videoschnitt und Rendering ist möglich. |
Wenn es darum geht, herauszufinden welchen Prozessor man hat, so ist das nicht schwer. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man den Prozessor des Windows-PCs auslesen kann. Am einfachsten funktioniert es über eine Tastenkombination. Dabei drückt man gleichzeitig [Windows] + [Pause]. Unter dem Punkt “System” findet man in der Regel dann den Prozessortyp. Befindet sich keine Pause-Taste auf der Tastatur, geht man wie folgt vor.
Kurzanleitung: Über DirectX Prozessor auslesen
Tastenkombination [Windows] + [R] drücken. Es sollte sich nun ein Ausführ-Fenster öffnen. Hier gibt man "dxdiag" ein und bestätigt mit [Enter]. Unter dem Punkt “System” kann man den Prozessortyp auslesen.
Kurzanleitung: Über das Windows-Symbol Prozessor auslesen
Mit der rechten Maustaste klickt man auf das Start-Symbol unten links und wählt “System” aus dem Kontextmenü aus. Erscheint dann der Punkt “Info” wird unter "Gerätespezifikation" der Prozessor aufgeführt.
Welcher Prozessor geeignet ist, ist immer individuell. Für einfache Bürotätigkeiten benötigt man keinen besonders leistungsstarken Prozessor wie fürs Gaming auf hohem Niveau. Damit wird die CPU gleich auch um einiges günstiger. Zu bedenken ist auch, dass je leistungsstärker die CPU ist, umso leistungsstärker müssen auch alle anderen Komponenten sein. Sonst kann das ganze Potenzial nicht genutzt werden. Eine einfache Faustregel kann man sich hierbei merken: Je höher die Zahl hinter dem “i”, umso besser die Leistung und um so mehr Möglichkeiten hat man.