USB Stecker Typen - Welcher USB-Anschluss ist wofür?
Wenn Sie ein Gerät in einen der USB Anschlüsse an Ihrem PC stecken, fällt Ihnen häufig auf, dass die Übertragung von Daten ewig lange dauert. Dann stellen Sie sich oft die Frage, welche USB Anschlüsse gibt es überhaupt? Sie wissen nicht genau, welche USB Anschlüsse Sie haben, vermuten aber, dass es sich um eine ältere Generation handelt. Nun überlegen Sie, ob Sie die langsamen USB Anschlüsse nicht mit einer neueren Generation aufrüsten sollten. Dafür müssen Sie aber erst einmal wissen, welche USB Typen Sie überhaupt an Ihrem PC haben. Wie Sie das herausfinden, welche Varianten es überhaupt gibt und wie Sie Ihren Rechner entsprechend aufrüsten, zeigt Ihnen unser Ratgeber.
Das Thema im Überblick
- Wie viele verschiedene USB Stecker gibt es?
- Wo kommen die einzelnen Stecker Typen zum Einsatz?
- Welche Farben gibt es bei USB-Anschlüssen?
- Wie finde ich heraus, welchen USB Anschluss ich habe?
- Ist jedes USB Kabel gleich?
- Kann man USB 2.0 in USB 3.2 stecken?
- Was ist der USB-C-Standard?
- Wie viel Strom liefert USB?
- Wie schnell ist USB?
- Wie kann ich USB 3.0 oder 3.1 nachrüsten?
- Fazit
Es gibt heute fünf verschiedene USB Stecker Typen.
- USB Typ A
Der USB Stecker Typ A ist heute wohl der am meisten verbreitete. Tastaturen, Mäuse und USB-Sticks verfügen beispielsweise über diesen Stecker. Die meisten Laptops, Notebooks und Computer haben zudem heute auch mindestens einen USB Anschluss vom Typ A. - USB Typ B
Der USB Stecker Typ B ist heute kaum noch zu finden. Lediglich ältere Drucker oder Faxgeräte sind heute noch mit einem entsprechenden USB Anschluss ausgestattet. - USB Mini-B
Der USB Mini-B Stecker ist praktisch der kleine Bruder des USB Typ B Steckers. Zu finden ist diese Variante hauptsächlich bei MP3-Playern und Digitalkameras. - USB Micro-B
Ältere Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Android sind noch mit diesem USB Micro-B Stecker ausgestattet. Viele Jahre lang war dieser Typ der Standard in diesem Bereich, wird jedoch immer mehr durch den USB Typ C ersetzt. - USB Typ C
In naher Zukunft soll der USB Typ C alle anderen USB Stecker Typen ersetzen. Neue Smartphones werden heute bereits standardmäßig damit ausgestattet. Zu finden ist der Typ C auch bei MacBooks und viele Laptops setzen ebenfalls bereits auf den USB Stecker Typ C.
Der USB Typ A ist am weitesten verbreitet und kommt unter anderem bei Tastaturen, Computer-Mäusen und USB-Sticks zum Einsatz. Der USB Typ B wird von Druckern und Scannern genutzt, da die zu übertragende Datenmenge sehr gering ist. Alte Handys, Digitalkameras und Navigationsgeräte sind meistens noch mit einem USB Mini-B Stecker ausgestattet. Der USB Typ Micro-B Stecker wird meistens in der 2.0-Version in Smartphones oder kleineren externen Festplatten genutzt. Schon bald wird der USB Typ C Stecker die anderen Stecker Typen ablösen, er wird der neue Standard. Dieser Stecker punktet durch sein schmales Design und kann so auch in flache USB-Geräte verbaut werden. Vorteilhaft ist auch, dass der Stecker beidseitig einsteckbar ist.
Durch verschiedene Farben wird versucht, die Unterscheidung der einzelnen USB Standards zu vereinfachen. Die folgenden Farben stehen zur Verfügung:
- Schwarz/weiß
Ein Anschluss in Schwarz oder Weiß zeigt an, dass es sich um USB 1.0 oder USB 2.0 handelt. Für gewöhnlich steht Schwarz für USB 2.0 Standardanschlüsse. - Blau
Die Farbe Blau zeigt einen USB 3.0 Port an. Die Übertragungsraten dieses Standards sind, verglichen mit USB 2.0, um einiges höher. - Gelb
Ein gelber Anschluss zeigt an, dass dieser mit einer permanenten Stromversorgung ausgestattet ist. Das gilt auch dann, wenn der PC oder der Laptop ausgeschaltet ist. Somit kann ein gelber Anschluss auch als Ladestation dienen, beispielsweise für Smartphones. Über die Geschwindigkeit des USB Anschlusses sagt diese Farbe aber nichts aus.
Es ist möglich, die Art des Anschlusses anhand der Farbe herauszufinden. Allerdings halten sich nicht alle Anbieter an die Farbcodierung, daher ist es durchaus möglich, dass ein USB 3.0 Anschluss, der eigentlich in Blau gekennzeichnet sein sollte, eine schwarze Farbe aufweist. Die sicherste Möglichkeit, mehr über die USB Anschlüsse am PC herauszufinden, ist der Geräte-Manager. Wird dieser geöffnet, können unter der Kategorie „USB Controller“ alle USB Anschlüsse gefunden werden. Oft gibt es neben den Anschlüssen auch eine kleine Markierung, anhand derer die Art des Anschlusses herausgefunden werden kann. „SS“ steht hier beispielsweise für Superspeed, ein Hinweis auf einen USB 3.0 Anschluss.
Nein, es gibt verschiedene USB Kabel. Zur Verfügung stehen USB Ladekabel und Datenkabel. Es gibt aber auch Kabel, die sowohl Daten übertragen als auch ein Gerät aufladen können.
Datenkabel und Ladekabel unterscheiden sich natürlich in ihrer Verwendungsart. Mit einem Datenkabel werden Daten übertragen, mit einem Ladekabel Geräte mit Strom versorgt. Meistens ist es aber so, dass die Datenkabel auch genutzt werden können, um den Akku zu laden. Reine Ladekabel sind aber meistens nicht dafür geeignet, Daten zu übertragen. Diese Varianten an USB Kabeln werden aber meistens nur für Geräte genutzt, die keine übertragbaren Daten enthalten. Das ist beispielsweise der Fall bei Mini-Ventilatoren oder den Leuchthalsbändern für Hunde.
Allein von der Optik her ist es nicht möglich, diese beiden Kabelarten zu unterscheiden. Durch den Anschluss eines Smartphones mit dem jeweiligen Kabel an den Rechner kann aber herausgefunden werden, um welches USB Kabel es sich handelt. Meldet der Computer, dass ein Mediengerät mit ihm verbunden wurde, handelt es sich um ein Datenkabel. Wird aber nur die Ladeanzeige auf dem Smartphone angezeigt, ist es ein reines Ladekabel.
Da die USB Standards abwärtskompatibel sind, ist es problemlos möglich, USB 2.0 in USB 3.2 zu stecken. Die Signale werden ganz einfach übertragen, jedoch wird die Geschwindigkeit des Anschlusses reduziert.
Schon lange wurde darüber diskutiert, einheitliche Ladekabel für Handys, Tablets und Kameras einzuführen. Damit soll dem ewigen Chaos rund um die verschiedenen Ladekabel ein Ende gesetzt werden. Zudem sollen damit jedes Jahr mehrere tausend Tonnen Schrott vermieden werden. Daher wurde nun beschlossen, dass in der EU ab 2024 nur noch Smartphones mit einer USB-C-Ladebuchse verkauft werden dürfen. Das gilt auch für viele andere elektronische Geräte wie Kopfhörer, Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Computermäuse und Drucker. Der Verbraucher kann dann selbst entscheiden, ob er ein neues Ladekabel zu seinem Gerät kaufen möchte oder ob er einfach das alte weiter benutzt. Der USB-C-Standard ist also nicht nur der neueste der USB Standards, sondern auch der künftige Standard für Ladekabel.
Wie viel Strom ein USB Anschluss liefert, hängt von der jeweiligen USB Version ab. Ein USB-2.0-Anschluss kann bis zu 500 Milliampere (mA) liefern, ein USB-3.0-Anschluss maximal 900 mA. Beim USB Typ C sind sogar bis zu 3 Ampere möglich.
Laut den offiziellen Angaben erreichen die verschiedenen USB Standards die folgenden Geschwindigkeiten:
USB 2.0 | 480 MBit/s |
USB 3.0 | 5 GBit/s |
USB 3.1 | 10 GBit/s |
USB 3.2 | 20 GBit/s |
USB 4.0 | 40 GBit/s |
Es ist klar ersichtlich, dass jede neue USB Generation eine weitaus höhere Geschwindigkeit mitbringt als die Vorgängergeneration. Allerdings muss beachtet werden, dass diese Werte die theoretisch mögliche maximale Geschwindigkeit angeben, realistisch sind diese Werte nicht immer.
Es ist eigentlich ganz einfach, USB 3.0 oder 3.1 nachzurüsten. Dafür ist lediglich eine Steckkarte notwendig. Diese verfügt nicht nur über die notwendigen USB-Anschlussbuchsen, sondern auch über einen Speichercontroller, der für die Kommunikation mit dem neuen Kommunikationsprotokoll zuständig ist. Das Mainboard ist dazu nicht in der Lage.
Wichtig ist aber, dass der Rechner über bestimmte technische Voraussetzungen verfügt. Soll USB 3.0 nachgerüstet werden, ist dafür ein PCIe-Slot ab der Generation 2.0 notwendig. Dieser muss mindestens über x1-Lanes angebunden sein. Für die Nachrüstung von USB 3.1 Gen 2 wird dagegen mindestens ein PCIe-x4-Steckplatz benötigt.
Für den Einbau der Karte muss der PC ausgeschaltet und vom Strom getrennt werden. Danach den Rechner öffnen und die Karte in den passenden PCIe-Slot stecken. Anschließend muss die Karte noch mit einer Schraube am Gehäuse befestigt werden, so sitzt sie stabil und kann sich nicht verschieben, wenn USB Geräte eingesteckt oder herausgezogen werden. Zudem muss die Steckkarte auch mit Strom versorgt werden, dafür sind freie Stecker am Netzteil notwendig, die kompatibel sein müssen. Ist alles verkabelt, kann der PC wieder in Betrieb genommen werden.
USB Anschlüsse gibt es bereits seit sehr vielen Jahren. Im Laufe der Zeit wurden die Standards und Versionen immer weiter verbessert, jede neue Generation bietet eine viel höhere Geschwindigkeit als die Vorgängergeneration. Wenn Sie häufig Geräte per USB an Ihren Rechner anschließen und Daten übertragen wollen, sollte der PC mindestens über USB 3.0 verfügen.
Haben Sie einen älteren Rechner, der noch nicht damit ausgestattet ist, dann sollten Sie das Gerät einfach mit einer schnelleren Version nachrüsten. Das geht ganz einfach, ist nicht teuer und bringt Ihnen einen erheblichen Vorteil bei der Geschwindigkeit der Datenübertragung, die Sie erreichen können. Eine gute Möglichkeit, mit der neuen Technik Schritt zu halten, auch wenn der PC vielleicht etwas älter ist.