Brettspiel vs. Computergame –
wer hat die Nase vorn?
Ein Videospiel oder doch lieber ein Brettspiel? Im digitalen Zeitalter gehört die Xbox, die Playstation oder der Gaming-PC fast schon zur Wohnungseinrichtung dazu. Auch das Smartphone wird gerne zum Zocken und Spielen genutzt. Vor Jahren noch setzte man auf Brettspiele mit Freunden und Familie. Doch nicht nur Retro-Fans finden heute Gefallen am Brettspiel, denn tatsächlich wird das Brettspiel immer beliebter. In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, wer beim Entertainment die Nase vorn hat.
Das Thema im Überblick
- Welche Vor- und Nachteile haben Computerspiele?
- Welche negativen Auswirkungen gibt es?
- Warum spielt man Brettspiele und welche Vorteile haben sie?
- Welche Nachteile haben Brettspiele?
- Was können wir von Videospielen lernen?
- Welche Vorteile hat das Spielen allgemein?
- Woher kommt der Spieltrieb?
- Was reizt am digitalen Spielen?
- Fazit
Das Videospiel gibt es mittlerweile für Jung bis Alt. Ob für den Computer, die Konsole oder das Handy - für jedes Gerät gibt es Spiele, die man auch unterwegs spielen kann. Beim Spielen kann man in unterschiedliche Welten eintauchen und gegeneinander antreten. Vom Spielen kann man als Nutzer profitieren. Die Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfähigkeiten können erhöht werden und die räumliche Vorstellungskraft kann trainiert werden. Darüber hinaus bieten Videospiele neue kognitive Herausforderungen sowie Gelegenheiten, Orte und Objekte zu erforschen. Ein Videospiel kann entspannend wirken, die Sozialisierung mit Gleichaltrigen fördern und das visuell-räumliche Denken des Spielers ansprechen. Auch die Kreativität wird gefördert, da Spieler ihrer Fantasie beim Spielen oft freien Lauf lassen können. Gebäude und Welten können frei nach der Vorstellung erbaut werden. Viele gewaltfreie Spiele, in welchen es darum geht anderen zu helfen, können auch die Empathie steigern.
Glücklicher durch Videospiele
Kinder, die regelmäßig online Videospiele spielen, zeigen eine höhere Lebenszufriedenheit und ein sozialeres Verhalten, als solche, die nicht regelmäßig spielen. Dabei geht es allerdings um Kinder, die täglich weniger als eine Stunde spielen. Beim längeren Spielen von Videospielen zeigen sich keine positiven Auswirkungen. Hierbei wird das Gegenteil erzeugt. Die Lebenszufriedenheit sinkt und ein geringeres prosoziales Verhalten ist zu beobachten. Einer der Gründe dafür könnte sein, dass bei langen Videospielzeiten andere Beschäftigungen im Alltag wegfallen.
Entscheidend ist auch immer, welches Spiel gespielt wird. In einem Game, dass von Gewalt geprägt ist, kann es zu negativen Effekten kommen, wie Niedergeschlagenheit. Junge Gamer können sich mit einem Spielcharakter identifizieren und dabei sind Folgen zu erwarten.
Geht es um Videospiele, so werden sie häufig mit einer Videospielsucht assoziiert. Dabei hat nur ein sehr geringer Teil der Computerspielenden ein Suchtproblem. Bei der Frage nach der Sucht, kann man sich selbst testen, indem man sich fragt, ob das Spielen höher priorisiert wird als andere Aktivitäten des Alltags. Außerdem sollte hinterfragt werden, wie sich das Spielen auf die psychische wie auch physische Gesundheit sowie die Sozialkontakte auswirkt. Laut Untersuchungen haben auch Gamer, die nicht süchtig sind, aber viel zocken, vermehrt Schlafprobleme. Das blaue Bildschirmlicht könnte ein Grund dafür sein, denn es blockiert die Freisetzung von Melatonin, dem Schlafhormon. Hinzu kommt auch, dass die Selbsteinschätzung durch lange Spielzeiten beeinflusst werden kann. Gamer, die eine Vorliebe für virtuelle Rennen haben, könnten auch im real life einen riskanteren Fahrstil entwickeln.
Brettspiele sind ein Klassiker, denn es bereits in der Antike gab. Trotz Spielkonsolen und PC-Spielen sind sie auch heute noch nicht in Vergessenheit geraten. Gerade Kinder profitieren sehr von Brettspielen oder auch dem bekannten Kartenspiel. Dabei sammeln sie Erfahrungen, lernen etwas fürs Leben und üben soziale Interaktionen. In der Familie kann das Brett- und Kartenspiel zu einem gemeinsamen Ritual werden und das Miteinander fördern. Es gibt allerdings viele weitere Vorteile, die Brettspiele mit sich bringen.
- Lerneffekt
Gerade für Kinder haben Brettspiele einen positiven Lerneffekt. Die Fertigkeiten und Fähigkeiten des Kindes können in unterschiedlichen Bereichen gefördert und trainiert werden. Dabei lernen sie diese Dinge spielerisch und ganz nebenbei. - Feinmotorik wird verbessert
Auch hier können Kinder vom Brettspiel profitieren. Die kleinen Figuren sind oft eine Herausforderung für kleine Hände. Beim Spielen wird die Feinmotorik des Kindes trainiert. - Kognitive Fähigkeiten werden trainiert
Zählen, Sprechen und Denken muss man bei fast jedem Spiel. Diese Fähigkeiten werden sowohl bei Jung und Alt trainiert. Besonders kleine Kinder wie auch ältere Menschen sind selten in der Online-Welt unterwegs. Ein Kartenspiel oder auch Brettspiel bietet sich hierbei besser an. - Regeln lernen und einhalten
Beim Spielen lernen Kinder das Einhalten von Regeln, aber auch Erwachsene können daran erinnert werden, sich an vorgegebene Regeln zu halten. - Geduld
Bei einem strukturierten Ablauf eines Spiels muss man sich in Geduld üben. Jeder Spieler ist nur zu einer bestimmten Zeit an der Reihe. Das sorgt dafür, dass die Geduld trainiert wird. - Logik und Strategie
Viele Brettspiele brauchen vorausschauendes Denken. Kann man gut kombinieren, logisch denken und eine Spielstrategie entwickeln? Diese Fähigkeiten werden beim Spielen gefördert. - Konzentration
Beim Spielen von Brettspielen ist Konzentration gefragt. Diese lässt sich beim regelmäßigem Spiel gut trainieren. Der Fokus muss sich auf das Spiel richten. Der Effekt dabei ist, dass man beim Spielen übt sich weniger von äußeren Faktoren ablenken zu lassen. - Siege und Niederlagen
Gewinnen und verlieren gehört zum Spiel wie auch zum Leben dazu. Die Akzeptanz einer Niederlage ist nie schön. Beim Spielen von Brettspielen kann man diese Erfahrung in einem geschützten Rahmen machen. Dies hat eine positive Wirkung für die Zukunft, da man dann Niederlagen und Verluste im echten Leben besser verkraftet und diese akzeptiert.
Brettspiele haben Vorteile. Das ist nachweislich bewiesen. Doch es gibt auch einige Nachteile, die Brettspiele mitbringen:
- Man kann ein Brettspiel selten alleine spielen.
- Man braucht immer mindestens eine zweite Person.
- Brettspiele können sehr lange dauern.
- Oft verstauben Brettspiele im Regal und nehmen Platz weg.
- Es kann zu Streit führen, wenn sich andere Mitspieler nicht an die Regeln halten.
- Es kann frustrieren, wenn man regelmäßig verliert.
- Es gibt oft nur eine begrenzte Anzahl an Spielern, die mitspielen dürfen.
- Die Regeln müssen erst gelesen werden oder man muss sie sich erklären lassen.
- Viele Regeln können verwirrend sein und irritieren.
Videospiele finden online statt und haben keinen guten Ruf. Das zu Unrecht, denn Untersuchungen zeigen, dass sie viele Vorteile mit sich bringen, wenn man sich an Spielzeiten hält. Videospiele können die kreativen, kognitiven wie auch sozialen Fähigkeiten fördern. Darüber hinaus können sie nachweislich die Motivation wie auch den IQ erhöhen. Doch es gibt auch andere Faktoren, die für das Online-Gaming sprechen.
Verlieren lernen
Es gibt viele Multiplayerspiele, die soziale Fähigkeiten stärken. Zum Beispiel das Lernen von Gewinnen und Verlieren, das Erkennen von Rollen und Gruppendynamik, das Unterstützen der Gruppe mit seinen Skills oder das Einfühlen in andere Spieler.
Denken und Handeln
Beim Spielen wird das kreative wie auch das logische Denken gefördert. Spiele, die einen geschichtlichen Hintergrund haben, können Interessen wecken und sogar einen Bildungscharakter aufweisen. Es wurde festgestellt, dass der IQ von Menschen, die regelmäßig Videospiele spielen leicht erhöht ist.
Motivation
Das Spielen von Videospielen kann zu einer erhöhten Motivation führen. Nachweislich probiert man beim Spielen von Videospielen mehrfach Dinge aus, ohne sich zu lange am Scheitern aufzuhalten.
Problemlösungen
Viele Spiele verlangen vom Spieler eine schnelle Entscheidungsfähigkeit sowie auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit und problemorientiertes Handeln. Diese Dinge werden beim Spielen verschiedener Games gefördert.
Ob Brettspiel oder Videospiel, das Spielen gehört zur Kultur dazu. Im digitalen Zeitalter ist das Spielen im Internet weiter verbreitet als das Brettspiel. Das liegt an vielen Faktoren. Schnelle Verbindungen sorgen dafür, dass man jederzeit mit jedem anderen Spieler auf der ganzen Welt verbinden kann. Das Internet bietet diesen Vorteil gegenüber dem Brettspiel. Mit einem Klick ist man heute sofort in einem Game mit anderen Spielern, was beim gewöhnlichen Brettspiel nicht so schnell funktioniert. Hier muss man Mitspieler suchen und feste Zeiten einplanen. Ob man online ein Game spielt oder doch zum bekannten Kartenspiel greift, ist eine individuelle Frage. Es gibt jedoch bei beiden Formen gleiche Faktoren, die dafür sorgen, dass das Spielen so viel Spaß macht und sich positiv auf die Spielenden auswirkt.
Soziale Kontakte
Beim Spielen geht es meistens nicht nur um den Spieler alleine, sondern auch um die Mitspieler. Besonders deutlich wird dies beim Brettspiel. Hier finden Freunde und Familienmitglieder zusammen, die gemeinsame Zeit verbringen. Neben dem Spielen kommt es dabei zur Kommunikation und zum Austausch. Das kann das Kennenlernen, das Verständnis, das Gemeinschaftsgefühl und die Empathie fördern.
Entertainment
Ob Brettspiel oder Videospiel - beides hat seinen Reiz. Man wird unterhalten, hat Spaß und kann auch den Kopf frei kriegen. Oft ist es eine Form von Ablenkung vom stressigen Alltag. Man kann entspannen, was sich wiederum auf den Rest des Alltags positiv auswirkt.
Vom ersten Augenblick an im Leben lernen Menschen. Babys erkunden spielerisch die Welt. Dieses Muster findet sich überall auf dem Globus. Bereits mit einem Jahr, sortieren Kinder Gegenstände und fangen schon an, mit Legosteinen zu bauen. Dies ist eine Form des Konstruktionsspiels. Dabei tun sie das ganz ohne Anleitung. Das Spielen liegt in der Natur des Menschen. Auch das Verkleiden ist eine Art Rollenspiel. Man kann in einen anderen Charakter schlüpfen und auch in andere Welten eintauchen. Auch bei Primaten gibt es Verkleidungsspiele. Das Spielen ist ein Teil der Natur. Kleine Kinder verarbeiten mit Kuscheltieren oder Puppen oft Dinge, die sie im alltäglichen Leben sehen. Sie kopieren Verhaltensweisen von Eltern und übertragen es in ihr Spiel. Hierbei legen sie auch schon eigenständig und unbewusste Regeln fest, an die sie sich beim Spielen halten.
Die Nutzerzahlen von Menschen, die am Computer spielen, steigen. Von den Erwerbstätigen spielen mehr als die Hälfte Computerspiele. In der Altersgruppe zwischen 12 und 17 Jahren sind es fast 75 %, die regelmäßig vor dem PC zur Online-Edition greifen. Computerspiele sind beliebt. Das liegt am natürlichen Spieltrieb, aber auch daran, dass das Internet viele Möglichkeiten bietet. Man kann neue Menschen aus der ganzen Welt kennenlernen, Kontakte knüpfen und kann jederzeit seinem Spieltrieb nachgehen. Diese Tatsachen sorgen auch dafür, dass immer mehr Spiele von Herstellern entwickelt werden. Erstens ist die Nachfrage besonders groß und außerdem kann man damit auch ordentlich Geld machen.
Die Frage, ob das Brettspiel besser ist als die Spielkonsole oder PC-Spiele kann man nicht klar beantworten. Beides hat seine Vorteile. Die Entscheidung muss individuell getroffen werden und ist reine Geschmackssache. Ebenso hat es auch mit der Erziehung und dem privaten Umfeld zu tun. Erwähnen muss man, dass das Computergame besser ist, als sein Ruf. Diese Vorwürfe sind veraltet. Der Spieltrieb wurde uns in die Wiege gelegt und wie man ihn auslebt, darf man am Ende immer selbst entscheiden. Ob man sich für den Klassiker, das Brettspiel oder für die Limited Edition des Online-Games entscheidet ist eine Frage, die jeder für sich beantworten muss.