Hörbare Unterschiede – Wann onboard Sound nicht mehr ausreicht
Bislang sind Sie mit dem Sound Ihres PCs absolut zufrieden gewesen. Als Sie sich das Gerät gekauft haben, stand ein guter Sound nicht im Vordergrund. Darum haben Sie sich für einen Rechner mit onboard Sound entschieden. Da Sie aber jetzt Ihre Spielleidenschaft entdeckt haben und immer öfter mit dem PC zocken, wünschen Sie sich einen viel besseren Sound. Es ist Ihnen klar, dass wahrscheinlich kein Weg an einer Soundkarte vorbeigeht. Aber ist das wirklich so? Unser Ratgeber gibt Ihnen alle wichtigen Informationen zum Thema onboard Sound oder Soundkarte.
Das Thema im Überblick
- Was genau macht eine Soundkarte?
- Wann ist eine Soundkarte sinnvoll?
- Was bedeutet onboard Sound?
- Wie gut ist onboard Sound?
- Was sind die Vorteile und Nachteile einer Soundkarte?
- Was sind die Vorteile und Nachteile von onboard Sound?
- Soundkarte oder onboard Sound, was ist besser?
- Worauf muss man bei Soundkarten achten?
- Welche Soundkarte steckt in meinem PC?
- Was ist eine dedizierte Soundkarte?
- Welche Anschlüsse hat die Soundkarte?
- Fazit
Von der Aufgabe her unterscheidet sich eine Soundkarte nicht von einem Onboard-Soundchip. Beide stellen Sound an verschiedenen Anschlüssen für Wiedergabegeräte bereit. Einfach gesagt, Soundkarte und onboard Sound sorgen dafür, dass der Sound zu Lautsprechern oder Kopfhörern gelangt, die an den PC angeschlossen sind. Die Soundkarte verarbeitet alle Befehle von Anwendungen, die Sound bereitstellen. Das bedeutet, durch die Soundkarte ist es möglich, ein Video nicht nur am Bildschirm zu sehen, sondern auch den Ton zu hören, beispielsweise über die Lautsprecher. Die Soundkarte ist zuständig für die Weiterleitung aller Töne, die von Anwendungen oder Dateien ausgegeben werden.
Eine Soundkarte ist nicht immer sinnvoll. Wird ein PC beispielsweise hauptsächlich für die Arbeit genutzt, ist meistens keine Soundkarte notwendig. Die Töne, die bei dieser Arbeit ausgegeben werden, kann auch der onboard Sound ohne Probleme darstellen. Anders sieht es aus, wenn der Rechner genutzt wird, um beispielsweise Filme und Videos damit zu schauen. Auch Gamer wissen eine Soundkarte zu schätzen. Passionierte Gamer werden immer auf eine Soundkarte setzen, statt auf onboard Sound. Selbstverständlich sollte auch jeder, der viel Musik am PC hört oder sogar damit im Musikbereich arbeitet, beispielsweise als DJ, eine Soundkarte verwenden. Dasselbe gilt auch für jeden, der Videos aufnimmt und bearbeitet.
Onboard Sound bedeutet, dass sich auf dem Mainboard ein kleiner Soundchip befindet, der für die Ausgabe des Sounds an entsprechende Geräte zuständig ist. Es handelt sich also um eine integrierte Lösung, die eine zusätzliche Soundkarte überflüssig macht. Der Soundchip verarbeitet digitale Audiodaten und gibt sie als Audiosignal aus. Aber auch wenn die modernen Onboard-Soundchips heute bereits sehr gut sind, gibt es selbst zu einer sehr günstigen Soundkarte noch immer relativ große Unterschiede. Wer aber keine großen Ansprüche an den Sound hat, wird mit onboard Sound sehr zufrieden sein.
Der integrierte onboard Sound ist heute weitaus leistungsfähiger und besser, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Dennoch reicht er für gewöhnlich nicht an die Soundqualität von externen oder internen Soundkarten heran. Zudem sind viele der Onboard-Soundchips häufig nur recht mittelmäßig abgeschirmt. Das bedeutet, dass sie sehr anfällig sind für Störsignale, die von anderen Hardwarekomponenten ausgehen können. Bei höheren Lautstärken schwächelt der onboard Sound zudem sehr schnell. Wer gerne laut Musik hört oder den Sound beim Anschauen von Filmen richtig genießen möchte, wird schnell feststellen, dass der onboard Sound hier an seine Grenzen kommt. Zudem kann der Sound insgesamt schwächer wirken als bei einer externen Soundkarte. Der Bass kommt beim onboard Sound oft weniger druckvoll rüber und es kann ab einer bestimmten Lautstärke zum Übersteuern kommen. Häufig ist es auch so, dass Lautsprecher oder Kopfhörer nicht ihr volles Potenzial zeigen können, da dies durch den onboard Sound verhindert wird.
Soundkarten bieten einfach eine weitaus bessere Klangqualität als Onboard-Soundchips. Sie haben ganz andere Möglichkeiten und sind mit einer viel besseren Technik ausgestattet. Onboard Sound wurde dafür konzipiert, einen Rechner mit einer günstigen Möglichkeit auszustatten, um eine verhältnismäßig gute Klangwiedergabe zu erreichen. Für die meisten Anwendungsbereiche ist der onboard Sound auch absolut ausreichend. Anders sieht es aber aus, wenn an den Klang hohe Ansprüche gestellt werden, und das ist heute in vielen Bereichen der Fall. Beispielsweise werden passionierte Gamer niemals ohne eine gute Soundkarte ihre Games spielen. Auch Film- und Videofans werden nicht ohne eine entsprechende Soundkarte ihre gewünschten Titel anschauen. Selbst wenn der Rechner über onboard Sound verfügt, werden Klangfans eine zusätzliche interne Soundkarte nutzen, um die richtige Klangqualität zu erreichen. Für gewöhnlich bieten Soundkarten auch mehr Anschlussmöglichkeiten und durch die Software sind mehr Einstellungsmöglichkeiten vorhanden.
Der Nachteil einer Soundkarte ist natürlich der Preis. Während ein Onboard-Soundchip relativ günstig ist, kann eine gute Soundkarte schon recht teuer werden. Allerdings stehen natürlich Soundkarten in unterschiedlichen Preissegmenten zur Verfügung. Schon ab einem Preis von 50 Euro sind recht gute Soundkarten erhältlich. Wer viel Wert auf guten Sound legt, kann auch ein paar hundert Euro dafür auf den Tisch legen. Wichtig ist aber natürlich auch, dass auf dem Mainboard des PCs ein passender Steckplatz für die Soundkarte frei ist. Ist das nicht der Fall, kann auch eine externe Soundkarte zum Einsatz kommen.
Der größte Vorteil von onboard Sound ist die Tatsache, dass der dafür notwendige Chip bereits auf dem Mainboard enthalten ist, er muss also nicht zusätzlich gekauft werden, sondern ist im Preis bereits enthalten. Zudem ist es nicht notwendig, ihn einzubauen. Ein großer Nachteil ist aber die mittelmäßige Soundqualität. In Bereichen, wo der Sound keine Rolle spielt, ist der onboard Sound die optimale Lösung, steht die Klangqualität aber im Vordergrund, ist onboard Sound nicht die richtige Wahl. Oft stehen zudem wenig Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, auch an Einstellungsmöglichkeiten in der Software fehlt es oft.
Das hängt ganz davon ab, welche Ansprüche an die Klangqualität gestellt werden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
- Die Hardware und Soundqualität
Es ist klar erkennbar, dass die Onboard-Soundchips im Laufe der Zeit ein weitaus höheres Level erreicht haben, als es zu Beginn der Fall war. Jede Generation wird immer besser. Dennoch gibt es noch immer Unterschiede zwischen onboard Soundchips und internen oder externen Soundkarten. Die verbaute Hardware macht hier den Unterschied aus. Der Audiochip, der beim onboard Sound verbaut wird, ist meistens sehr klein. Bei Soundkarten sind diese Audiochips weitaus größer und vor allen Dingen auch leistungsfähiger. Das ist der Grund, warum der onboard Sound besonders bei hohen Lautstärken eine schlechtere Soundqualität bietet. Gamer stehen bei onboard Sound oft vor großen Problemen, denn wenn der Audiochip zu klein ist, wird das Mikrofonsignal häufig nicht ausreichend verstärkt. Das führt dazu, dass Gamer beim Spielen schwer zu verstehen sind. Zudem ist auch die Aufnahmequalität geringer als bei Soundkarten. - Der Preis
So gut wie jedes aktuelle Mainboard ist heute bereits mit onboard Sound ausgestattet. Diese Onboard-Soundchips sind also im Grunde genommen kostenlos. Eine interne Soundkarte dagegen liegt, je nach Ausstattung und Hersteller, bei Preisen zwischen 50 und 250 Euro. Allerdings ist die Soundqualität einer Soundkarte aus dem mittleren Preissegment bereits weitaus besser, als es bei einem Onboard-Soundchip eines teuren Mainboards der Fall ist. - Die Software
Die Software der Soundkarten spielt besonders für Gamer eine große Rolle. Diese bietet beispielsweise einen Equalizer, der es ermöglicht, den Bass zu reduzieren, dadurch können in Spielen selbst leise Schritte gehört werden. Einige Soundkarten sind zudem auch in der Lage, Raumklang zu emulieren. Dadurch können Gegner in einem Spiel einfacher geortet werden. Diese Vorteile bietet onboard Sound nicht. - Die Installation
Onboard Sound bietet den großen Vorteil, dass der Soundchip bereits auf dem Mainboard integriert ist. Er muss also nicht eingebaut werden. Interne Soundkarten dagegen müssen immer eingebaut werden. Je nach Kenntnisstand des Nutzers und Art des Rechners kann eine Installation schon einmal etwas schwieriger sein, ist aber dennoch für gewöhnlich relativ schnell durchführbar. Die Soundkarte wird einfach in einen freien PCI-Express Slot gesteckt. Dann muss nur noch der Treiber installiert werden und die Soundkarte ist einsatzbereit. - Die Ausstattung
Auch wenn es um die Ausstattung geht, sind Soundkarten dem onboard Sound überlegen. Onboard-Soundchips bieten meistens nur sehr wenige Anschlussmöglichkeiten, weitaus weniger als Soundkarten. Eine Rolle spielt hier auch die Abschirmung der Audiochips. Soundchips sind generell sehr empfindlich und schon kleine Interferenzen reichen aus, um Störgeräusche auszulösen. Onboard-Soundchips sind oft nur schlecht abgeschirmt, während interne Soundkarten durch Metallplatten oder ein Magnetfeld geschützt sind, um elektromagnetische Störungen zu verhindern.
Beim Kauf einer Soundkarte gibt es ein paar Merkmale, auf die geachtet werden sollte.
- Samplingrate
Die Samplingrate wird auch als Abtastrate bezeichnet. Sie gibt das Intervall an, mit dem das Audiosignal abgetastet wird, während die Umwandlung von analog zu digital erfolgt. Eine gute Soundkarte sollte eine Samplingrate von mindestens 44,1 kHz bieten. Wer höhere Ansprüche an seine Soundkarte hat, braucht Modelle mit einer Samplingrate von 96 kHz oder auch mehr. - Auflösung
Eine andere Bezeichnung für die Auflösung ist Samplingtiefe. Diese wird in Bit gemessen. Je höher die Auflösung ist, desto deutlicher werden auch geringe Unterschiede in der Lautstärke. Dabei entsprechen 16 Bit CD-Qualität. Die meisten Menschen können oberhalb dieser Auflösung keine Verbesserung der Tonqualität mehr feststellen. Mit einer höheren Auflösung von 24 Bit wird lediglich in professionellen Tonstudios gearbeitet. - Kanalzahl
Die Kanalzahl zeigt, wie viele Audiokanäle einer Soundkarte zur Verfügung stehen, um den Sound auszugeben. Zwei Kanäle sind ausreichend für Stereoton, für 5.1 Surround Sound werden jedoch bereits sechs Kanäle benötigt. Je mehr Anschlüsse, desto realistischer kann der Raumklang sein. - Anschlüsse
Je nach Modell verfügen moderne Soundkarten über einen Ausgang für ein Headset oder Kopfhörer, einen Eingang für Aufnahmen (Line-In), einen Ausgang für Aktivlautsprecher (Line-Out), einen Mikrofoneingang (Mic-In) und einen Eingang für Cinch oder Klinke.
Nicht jeder Besitzer eines Computers weiß genau, welche Hardware darin verbaut ist. Es ist jedoch problemlos möglich herauszufinden, welche Komponenten sich im PC befinden, ohne ihn auseinanderzubauen. Um festzustellen, welche Soundkarte in einem PC steckt, gibt es zwei Möglichkeiten:
Auslesen über Geräte-Manager
- Über die Tastenkombination [Windows] + [R] wird das Ausführen-Menü geöffnet.
- Dort wird "devmgmt.msc" eingegeben, dann auf OK klicken.
- Im Geräte-Manager auf „Audio, Video und Gamecontroller“ klicken, dort wird dann die installierte Soundkarte angezeigt.
Auslesen über „DxDiag“
- Auch bei dieser Variante wird zunächst das Ausführen-Menü über [Windows] + [R] geöffnet.
- „dxdiag“ eingeben und OK drücken.
- Das DirectX-Diagnoseprogramm wird geöffnet, in dem Fenster den Reiter „Sound“ öffnen, unter „Name“ ist die Bezeichnung der Soundkarte des PCs zu finden.
Dediziert bedeutet, dass etwas für eine bestimmte Aufgabenstellung entwickelt wurde. Dedizierte Soundkarten sind also speziell auf die Tonausgabe ausgerichtet und optimiert. Sie haben aber noch einen weiteren großen Vorteil: Sie verfügen über einen eigenen Arbeitsspeicher. Während Onboard-Soundchips auf den Arbeitsspeicher des Mainboards zugreifen und diesen nutzen, zapft eine dedizierte Soundkarte nicht den Arbeitsspeicher des Rechners an. Zudem bietet eine dedizierte Soundkarte auch eine weitaus bessere Leistung.
Um das Erkennen des richtigen Anschlusses zu erleichtern, nutzen die meisten Hersteller farblich gekennzeichnete Anschlüsse. Kein Hersteller ist dazu verpflichtet, sich an das Farbschema zu halten, dennoch ist es für die meisten selbstverständlich.
Farbe | Anschluss |
Grün | Line-Out, geeignet für den Anschluss von Stereo-Lautsprechern oder Kopfhörern |
Blau | Line-In, für den Anschluss von externen Quellen, auch AUX-Geräte genannt |
Rosa | Mikrofoneingang (Mic-In) |
Schwarz | Anschluss für Rücklautsprecher (Rear Speakers) |
Orange | Ausgang für Center- und Tiefbass-Lautsprecher (Subwoofer) |
Silber | Ausgang für Seitenlautsprecher (Side Speakers) |
Ein Onboard-Soundchip ist für die meisten Anwendungsbereiche absolut ausreichend. Viele Menschen nutzen ihren PC hauptsächlich, um damit im Internet zu surfen, Office-Anwendungen zu nutzen und vielleicht einmal etwas zu spielen. Dafür wird keine separate Soundkarte benötigt. Sie möchten sich aber nun intensiver Ihrer Gaming-Leidenschaft widmen. Dafür reicht Ihnen der onboard Sound nicht mehr aus, denn besonders in aufwendigen Spielen haben Sie dadurch immer das Nachsehen. Eine interne oder externe Soundkarte ist für Sie genau die richtige Wahl. Jeder, der eine sehr gute Klangqualität bevorzugt, sollte auf eine Soundkarte setzen. Für alltägliche Aufgaben ist der onboard Sound bestens geeignet, eine Soundkarte ist in dem Fall nicht erforderlich.