Arbeitsspeicher erweitern
mehr RAM für mehr Tempo an PC und Laptop
Sie haben den ganzen Tag an Ihrem Computer gearbeitet und möchten jetzt noch bei einem Spielchen entspannen. Aber irgendwie hängt einfach alles nur noch. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass der Arbeitsspeicher in Ihrem Rechner einfach nicht ausreicht für die Aufgaben, die Sie ihm geben. Dann wird es Zeit, den Arbeitsspeicher zu erweitern. Wie das geht und welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
- Was muss man beim Arbeitsspeicher aufrüsten beachten?
- Welchen RAM-Speicher gibt es?
- Gibt es eine Begrenzung bei der Anzahl des Speichers?
- Kann ich den Arbeitsspeicher selber einbauen oder sollte das ein Fachmann erledigen?
- Wie setze ich den Arbeitsspeicher ein?
- Was ist der beliebteste Arbeitsspeicher?
- Wie teuer ist eine Erweiterung des Arbeitsspeichers am Laptop und PC?
- Kann man auf allen Geräten seinen Arbeitsspeicher vergrößern?
- Wo kann man sehen, wie viel RAM man aktuell zur Verfügung hat?
- Macht der Preis einen Unterschied bei den RAM-Arten?
- Ab wann ist eine Vergrößerung des Arbeitsspeichers ratsam?
- Kann ich in meinen Computer/Laptop alle Arbeitsspeicher einbauen?
- Fazit
Der Arbeitsspeicher in einem Computer kann auch durchaus als dessen Kurzzeitgedächtnis bezeichnet werden. Je mehr Arbeitsspeicher oder kurz RAM im Rechner verbaut ist, desto schneller kann er arbeiten. Steckt nicht genug Arbeitsspeicher im Computer, werden Daten und Programmteile auf die Festplatte ausgelagert, die wesentlich langsamer ist. Das Tempo sinkt, wenn der Prozessor dann auf die Festplatte zugreifen muss, um seine Arbeit erledigen zu können. Das muss nicht sein, denn neuer Arbeitsspeicher ist heute längst nicht mehr so kostspielig wie noch vor ein paar Jahren. Zudem ist es recht einfach, die RAM-Module selbst einzubauen. Beachtet werden sollte dabei aber auf jeden Fall, dass es verschiedene Varianten gibt, die untereinander aber nicht kompatibel sind. Daher ist es wichtig, die unterschiedlichen Abkürzungen zu kennen und auch entsprechend zu interpretieren.
Grundvoraussetzung für den Kauf von zusätzlichem Arbeitsspeicher ist zu wissen, welche Art RAM bereits im Rechner verbaut ist. Die Bauart des neuen Arbeitsspeichers muss zu den vorhandenen Bausteinen und natürlich auch zum Mainboard passen. Es gibt generell zwei Werte, die dabei wichtig sind. Zum einen die Bauart, zum anderen die Geschwindigkeit. Die Bauart ist an der Bezeichnung das RAM-Moduls erkennbar, beispielsweise DDR2, DDR3 oder DDR4. Die Geschwindigkeit wird hinter der Bauartbezeichnung angegeben. Während die Bauart bei allen Bausteinen gleich sein sollte, gilt das nicht unbedingt für die Geschwindigkeit. Es ist vorteilhaft, wenn alle Bausteine dieselbe Geschwindigkeit haben, aber es ist nicht zwingend notwendig. Allerdings sollte beachtet werden, dass der langsamste Baustein in dem Fall die schnelleren ausbremsen wird. Die RAM-Module sind unterschiedlich gebaut. Das bedeutet, sollte ein Riegel nicht in den vorhandenen Steckplatz passen, ist er auch nicht für das Mainboard geeignet. Beim Aufrüsten sollte also auf jeden Fall zunächst herausgefunden werden, welche Bauart benötigt wird. Auch die Anzahl der Steckplätze für RAM-Module und wie viele davon bereits besetzt sind sollte bekannt sein.
Es gibt viele unterschiedliche Speichermodule, allerdings kommen heute fast nur noch DIMM zum Einsatz. RAM dieser Bauform steht in unterschiedlichen Spezifikationen zur Verfügung: DDR, DDR2, DDR3, DDR4 und DDR5. Auch wenn alle diese Spezifikationen dieselbe Grundbezeichnung DDR tragen bedeutet dies nicht, dass sie miteinander kompatibel sind. Es ist also nicht möglich, sie gleichzeitig einzusetzen oder zu vertauschen. Die Spezifikation des Mainboards gibt ganz genau vor, welche Bauform für den Computer benötigt wird. Dazu kommt noch die Variante SO-DIMM, die für Notebooks genutzt wird.
Noch immer ist DDR3, der seit dem Jahr 2008 genutzt wird, sehr weit verbreitet, aber auch das schnellere DDR4 wird sehr oft genutzt. Diese Variante wird seit 2015 verbaut. Absolut neu ist DDR5. Die ersten Module dieser Variante sollen erst im kommenden Jahr zum Einsatz kommen, allerdings gibt es bereits erste Muster. DDR5 wird zunächst einmal in Servern verbaut werden, danach erst folgen Premium-PCs. Alle anderen Systeme werden wohl noch etwas länger warten müssen.
Leider ist es nicht möglich, unbegrenzt Speicher in den Computer einbauen zu können. Beschränkungen gibt es sowohl von Seiten des Mainboards aus als auch seitens des Betriebssystems. Die Anzahl der Steckplätze für RAM-Module auf dem Mainboard ist zunächst einmal ausschlaggebend für die Anzahl der Riegel, die genutzt werden können. Dazu kommt, dass es bei einigen Mainboards auch eine Größenbeschränkung gibt. Diese gibt vor, wie viel Speicher eingebaut werden kann. Die Grenzen liegen oft bei 512 MB, 1 GB, 2 GB oder auch 4 GB.
Eine Rolle spielt auch das Betriebssystem. Zwar kommen heute sehr oft bereits 64-Bit Betriebssysteme zum Einsatz, dennoch gibt es auch noch viele Rechner, die mit einem 32-Bit Betriebssystem ausgestattet sind. Hier ist wichtig zu wissen, dass 32-Bit Versionen nur in der Lage sind, lediglich 4 GB Arbeitsspeicher zu adressieren. Bei 64-Bit Versionen sind von 128 über 192 bis hin zu sogar 512 GB möglich. Daher ist es nur dann sinnvoll, neuen Arbeitsspeicher einzubauen, wenn das Betriebssystem auch in der Lage ist, diesen zu adressieren.
Generell ist es durchaus möglich, den neuen Arbeitsspeicher selbst einzubauen. Notwendig dafür ist lediglich eine Einbauanleitung und ein wenig technisches Wissen. Wenn der passende RAM-Riegel gekauft wurde, muss dieser lediglich ein einen freien Steckplatz am Mainboard gesteckt werden. Das ist recht einfach. Etwas schwieriger wird es bei einem Notebook, aber auch hier ist es möglich, die Erweiterung selbst vorzunehmen. Wer sich mit solchen Dingen gar nicht auskennt, sollte den Einbau lieber von einem Fachmann durchführen lassen.
Grundvoraussetzung für das Einsetzen des Arbeitsspeichers ist der Kauf der passenden Speicherbausteine. Die Vorgehensweise ist bei einem herkömmlichen Computer anders als bei einem Notebook.
Herkömmlicher Desktop-PC
- Für den Einbau muss der PC ausgeschaltet und der Netzstecker gezogen werden.
- Danach müssen die Schrauben an der Rückseite des Gehäuses gelöst und der PC geöffnet werden.
- Die Speicherbausteine und die dazugehörigen Steckplätze sind an der länglichen Form sehr gut erkennbar. Sie befinden sich für gewöhnlich rechts neben dem Lüfter des Prozessors. Wichtig ist, dass beim Einbau mit großer Vorsicht vorgegangen wird. Das Mainboard sollte wenn möglich nicht angefasst werden. Auf keinen Fall sollte dafür Werkzeug genutzt werden, Speicherbausteine können ganz einfach per Hand eingebaut werden. Es gibt Mainboards, bei denen die Steckplätze verschiedene Farben haben. In diesem Fall müssen die Speicherbausteine immer paarweise in die Slots mit den gleichen Farben eingebaut werden.
- Links und rechts an den Steckplätzen befinden sich kleine weiße Halteklammern oder Schalter. Diese müssen zunächst nach außen gekippt werden. Bereits vorhandene Speichermodule können dann herausgenommen und ausgetauscht werden. Für den Fall, dass der Steckplatz noch nicht besetzt ist, müssen die Klammern ebenfalls nach außen gekippt werden, um den neuen Speicher einsetzen zu können.
- Nun wird der neue Arbeitsspeicher auf den Steckplatz gesetzt und mit etwas sanftem Druck nach unten gedrückt. Bei einigen Mainboards rasten die Klammern von selbst ein, bei anderen Modellen müssen die Schalter wieder befestigt werden.
Notebook
- Das Notebook sollte ebenfalls heruntergefahren und der Netzstecker gezogen werden. Wenn es möglich ist, sollte auch der Akku entfernt werden. Danach noch einmal den Power-Button drücken. Dadurch entladen sich auch die Restströme im Gerät.
- Nun wird das Notebook auf die Rückseite gedreht. Dort gibt es eine Klappe, die geöffnet werden muss, dahinter befindet sich der Arbeitsspeicher. Das Handbuch des Notebooks gibt Aufschluss darüber, welche Abdeckung die richtige ist.
- Bei den meisten Notebooks oder Laptops ist es so, dass sie über zwei Steckplätze für Arbeitsspeicher verfügen. Diese sind horizontal angeordnet und werden an den Seiten mit Halteklammern fixiert. Ein bereits vorhandenes Modul kann durch das Drücken dieser Klammern nach außen entfernt werden. Der neue Speicherbaustein muss dann nur noch in den Steckplatz geschoben und leicht gedrückt werden, bis die Halteklammern einrasten. Dafür ist nur wenig Kraftaufwand nötig.
- Jetzt muss nur noch die Abdeckung wieder aufgesetzt und angeschraubt werden, schon ist der Laptop wieder einsatzbereit.
Zurzeit ist eindeutig DDR4 der beliebteste Arbeitsspeicher. Zwar arbeiten auch heute noch sehr viele Geräte mit DDR3, dennoch hat sich DDR4 mittlerweile als Standard durchsetzen können. Zu den beliebtesten Modellen zählen:
- Crucial Ballistix Red 16GB DDR4 Kit RAM
- Crucial Ballistix Black 16GB DDR4 RAM
- Patriot Viper Steel 16GB DDR4 Kit RAM
- G.Skill Ripjaws V 16GB DDR4 16GVGB Kit (2x8GB) RAM
Im vergangenen Jahr sind die Preise für Arbeitsspeicher rasant gefallen. Die Prognose der Hersteller und Experten besagte aber, dass die Preise im Jahr 2020 um rund 30 Prozent ansteigen könnten. Zum Glück für alle PC-Besitzer ist diese Prognose aber nicht eingetreten. RAM Arbeitsspeicher ist weiterhin zu sehr günstigen Preisen erhältlich. Zwar stiegen die Preise bis März wirklich etwas an, danach fielen sie aber wieder. Zurzeit ist Kits mit 16 GiByte bereits zu günstigen Preisen von unter 50 Euro erhältlich, dementsprechend kosten 32 GiByte auch nur etwas um die 100 Euro.
Die Vergrößerung des Arbeitsspeichers ist auf vielen Geräten möglich, allerdings nicht auf allen. Herkömmliche Desktop-PCs und Notebooks sowie Laptops sind für gewöhnlich recht einfach aufzurüsten. Anders sieht es aus bei Geräten wie Smartphones und Tablets. Zumindest die neuen Geräte sind heute so konzipiert, dass der Arbeitsspeicher fest verbaut ist und weder ergänzt noch ausgetauscht werden kann. Beim Kauf eines solchen Geräts ist es daher ratsam, gleich ein Gerät mit dem passenden Arbeitsspeicher zu kaufen.
Auch beim iOS Betriebssystem ist es recht einfach, den verfügbaren Arbeitsspeicher zu finden. Dafür muss über den Finder in die Programme gegangen werden. Dort muss Dienstprogramme ausgewählt werden. Dann die Aktivitätsanzeige öffnen und auf Speicher klicken. Dort ist zu sehen, wie viel RAM verfügbar ist und wie viel davon belegt ist.
Da jede neue Bauart für gewöhnlich eine Erweiterung eines Vorgängermodells ist und somit auch immer weitaus mehr zu bieten hat, unterscheiden sich selbstverständlich auch die Preise. Für einen DDR4 Baustein, der eine viel höhere Leistung bietet als ein DDR3 Baustein, wird natürlich auch ein höherer Preis notwendig. Ein gutes Beispiel ist der direkte Vergleich von DDR3 und DDR4. Hier ist es so, dass DDR4 eine ganz andere Speicherdichte, Spannung und Taktung hat als der Vorgänger DDR3. Dieser neuere Baustein verfügt zudem über eine höhere Anzahl an Kontaktstellen und ist in der Lage, mehr GB zu übertragen. Zudem erreicht diese Variante eine höhere Taktfrequenz. Weiterhin ist es bei der DDR4 Variante nicht notwendig, die Speicherkanäle blockweise zu bestücken, um eine Erhöhung der Transferrate zu erreichen. Jeder RAM-Riegel, der zusätzlich eingesetzt wird, erhöht sofort die Transferrate des Speichers. Möglich ist dies, weil die Module direkt an den CPU-Controller angebunden werden. DDR4 bietet zudem eine bessere Fehlerkorrektur und Signalqualität. Eine verbesserte Leistung, die einen höheren Preis rechtfertigt.
Das kann generell schlecht beantwortet werden. Viele Menschen nutzen ihren Rechner nur für die Textverarbeitung oder zum Surfen im Internet. Wenn es dann ab und zu einmal hängt, stört es die meisten oft gar nicht. Anders sieht es aus bei allen, die ihren PC beruflich nutzen, viel und gerne spielen oder auch oft Videos anschauen. Dann kann ein zu geringer Arbeitsspeicher sehr schnell zu Frust führen. Es ist immer dann ratsam, den Arbeitsspeicher zu erweitern, wenn der Computer immer länger benötigt, um die Prozesse zu verarbeiten. Es kann sehr lästig sein, zwei Minuten warten zu müssen, bis sich endlich die gewünschte Webseite öffnet, weil der Arbeitsspeicher noch mit ganz anderen Prozessen beschäftigt ist. Somit bleibt es jedem selbst überlassen, ob er lieber warten möchte, oder doch Arbeitsspeicher nachrüsten und somit eine schnellere Geschwindigkeit erreichen will.
Nein, es kann immer nur der Arbeitsspeicher eingebaut werden, der zum jeweiligen Mainboard passt. Vor dem Kauf von neuem Arbeitsspeicher muss zunächst herausgefunden werden, welche Art Arbeitsspeicher zum Mainboard passt. Das steht entweder in der Bedienungsanleitung oder kann anhand der bereits installierten RAM-Riegel herausgefunden werden. Nur die Art Arbeitsspeicher, die genau dazu passt, kann in den Computer oder Laptop eingebaut werden.
Ständig warten, alles hängt und der Computer ist nur durch einen Neustart dazu zu bewegen, endlich wieder schnell zu arbeiten. Das ist der Zeitpunkt, an dem Sie über die Erweiterung des Arbeitsspeichers nachdenken sollten. Neuen Arbeitsspeicher einbauen ist oft die beste Lösung, um einem langsamen Rechner wieder auf die Sprünge zu helfen. RAM-Riegel sind heute zu einem sehr günstigen Preis erhältlich. Da sich die Preise ständig ändern ist jetzt die beste Zeit, RAM aufzurüsten und wieder einen schnellen Rechner zu bekommen. Dann macht es wieder Spaß, daran zu arbeiten.