Die Bedeutung von MBit/s – und welche Surfgeschwindigkeit ist die richtige?
Sie surfen gerne im Internet und in letzter Zeit haben Sie auch Ihre Passion für das Gaming entdeckt. Als Sie Ihre Internetleitung bei Ihrem Anbieter gebucht haben, war das noch nicht der Fall. Zu der Zeit haben Sie Ihren Rechner nur selten benutzt. Daher haben Sie sich auch einen günstigen Tarif gesichert, der keine große Geschwindigkeit bietet. Mit Ihrer neuen Leidenschaft ist Ihre momentane Leitung aber ganz einfach überfordert. Nun wird es Zeit, sich nach einem Angebot mit einer höheren Datengeschwindigkeit umzusehen. Auf was Sie dabei achten sollten und welche Rolle die Bezeichnung MBit/s dabei spielt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Das Thema im Überblick
- Was bedeutet MBit/s?
- Wozu gibt es Megabyte pro Sekunde?
- Wieso rechnet man in Megabit pro Sekunde und nicht in Megabyte?
- Internetgeschwindigkeiten: MBit/s richtig umrechnen
- Welche Übertragungsgeschwindigkeiten gibt es bei Internetverbindungen?
- Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich?
- Wie kann man die Internetgeschwindigkeit erhöhen?
- Wie viel MBit/s braucht mein Smartphone?
- Welche Internetgeschwindigkeit brauchen Gamer?
- Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich für Video-Streaming?
- Wie kann die Übertragungsgeschwindigkeit getestet werden?
- Fazit
Überall dort, wo mit Datengeschwindigkeiten geworben wird, ist die Bezeichnung MBit/s anzutreffen. Dabei handelt es sich um eine Geschwindigkeitsangabe. MBit/s ist die Abkürzung für Megabit pro Sekunde. Sie beschreibt, wie viele Megabit eine Verbindung in der Sekunde verarbeiten oder übertragen kann. Da viele sich unter dieser Bezeichnung nicht viel vorstellen können, ist eine Umrechnung in das eher bekannte Megabyte empfehlenswert. Acht Megabit entsprechen einem Megabyte. Das bedeutet, eine Internetleitung mit 32 MBit/s ist in der Lage, in der Sekunde maximal 4 Megabyte herunterzuladen.
Für gewöhnlich ist es so, dass die Internetgeschwindigkeit in MBit/s angegeben wird. Es kommt aber auch öfters vor, dass diese Geschwindigkeit in der Einheit Megabyte pro Sekunde angegeben wird. Der Grund dafür ist einfach, dass die meisten Menschen eher etwas mit der MB-Angabe anfangen können. Jeder hat heute eine ungefähre Vorstellung davon, wie groß eine Datei mit 3 MB ist. Angaben wie die Lese- und Schreibgeschwindigkeit einer Festplatte werden für gewöhnlich in Megabyte pro Sekunde angegeben. Megabyte ist als Einheit einfach weiter verbreitet und kann einfacher verstanden werden.
Das ist eine Frage, die nur schwer beantwortet werden kann. Im Grunde genommen gibt es dafür keinen besonderen Anlass. Vermutet wird, dass Internet-Anbieter gerne mit Megabit pro Sekunde werben, weil die Zahlen einfach viel größer sind und das Angebot somit gleich viel hochwertiger und besser wirkt. Eine DSL Leitung mit 16000 MBit/s hört sich weitaus besser an als 2000 MB/s. Generell ist es egal, welche Einheit gewählt wird.
Wie bereits erwähnt können sich die meisten Menschen nicht genau vorstellen, wie schnell 1 MBit/s genau ist. Unter einem Megabyte können sich aber viele schon etwas mehr vorstellen. Daher ist es sinnvoll, die MBit/s ganz einfach umzurechnen in MB/s. Ein Byte besteht aus 8 Bits. Dementsprechend muss lediglich die Internetgeschwindigkeit durch 8 geteilt werden, um die Datenmenge in Megabyte zu ermitteln. Als Beispiel: Eine Internetleitung, die als Höchstgeschwindigkeit 100 MBit/s angibt, kann im Idealfall maximal 12,5 Megabyte pro Sekunde übertragen oder herunterladen.
Die Übertragungsgeschwindigkeit gibt immer die Menge an Daten an, die innerhalb einer gewissen Zeiteinheit über die Internetverbindung übertragen werden kann. Die Internetgeschwindigkeit ist umso höher, je mehr Daten übertragen werden können. Seitens der Anbieter wird die Übertragungsgeschwindigkeit für gewöhnlich in MBit/s angegeben. Möglich sind aber auch KBit/s oder GBit/s. Wie hoch die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten sind, hängt von der Art der Internetverbindung und dem gebuchten Tarif ab. DSL ist der absolute Klassiker unter den Verbindungen. Hier stehen Geschwindigkeiten zwischen 16 und 250 MBit/s zur Verfügung. Die meisten Haushalte nutzen heute Leitungen mit 16 oder 50 MBit/s. 100 oder gar 250 MBit/s stehen oft nur in größeren Städten zur Verfügung. Internetleitungen über Kabel bieten größere Bandbreiten, von 20 MBit/s bis hin zu 1 GBit/s gibt es unterschiedliche Maximalgeschwindigkeiten. Dasselbe gilt für Glasfaserleitungen.
Nicht jeder braucht eine Internetverbindung mit einer großen Bandbreite. Wer lediglich ab und zu einmal im Internet surft kann ein Angebot mit einer geringeren Bandbreite nutzen. Wer allerdings viel herunterladen muss oder gerne spielt, benötigt eine weitaus größere Bandbreite. Das ist der Grund, warum Internetprovider viele unterschiedliche Tarife mit verschiedenen Geschwindigkeiten anbieten. So kann jeder den für seine eigenen Ansprüche passenden Tarif heraussuchen.
Der Gelegenheitssurfer
Wird das Internet nur sehr selten und für kurze Zeit genutzt, reicht bereits ein Anschluss mit 6 MBit/s aus. Wer zwischendurch einmal im Internet surft und seine E-Mails abruft oder auch einmal schaut, was Social Media so zu bieten hat, ist mit einem klassischen DSL-Anschluss mit bis zu 16 MBit/s bestens bedient. Für alle normalen Anwendungen ist dieser Anschluss absolut ausreichend.
Der Streamer
Leidenschaftliche Streamer, die so ziemlich alles an Filmen, Serien und Musik im Internet streamen möchten, sollten einen Internetanschluss mit mindestens 25 MBit/s wählen. Streamingdienste werden immer beliebter und bieten ein immer besseres Angebot. Um die Inhalte ruckelfrei und in einer hochauflösenden Qualität schauen zu können, sind höhere Internetgeschwindigkeiten notwendig.
Der Spieler
Passionierte Gamer brauchen unbedingt ein zuverlässiges Internet. Nur dann ist es möglich, dass alle Spiele ohne Probleme reibungslos laufen und keine Verbindungsstörungen oder Aussetzer auftreten. Zudem ist es oft so, dass bei unterschiedlichen Spielen größere Downloads und Updates notwendig werden. Diese sind für gewöhnlich immer recht umfangreich und umfassen einige Gigabytes. Dementsprechend ist es wichtig, dass eine stabile Verbindung zur Verfügung steht. Auch hier ist ein Anschluss mit mindestens 25 MBit/s empfehlenswert. Optimal sind Glasfaserleitungen oder VDSL-Leitungen.
Der Datensammler
Wer immer viele Daten herunterlädt oder auch tauscht benötigt eine große Bandbreite. Für Datensammler sind daher VDSL-Anschlüsse oder Kabelanschlüsse mit mindestens 50 MBit/s empfehlenswert.
Die Großfamilie
Haushalte mit mehreren Mitgliedern, beispielsweise Großfamilien oder auch WGs, brauchen ebenfalls einen Anschluss mit einer hohen Bandbreite. Selbst wenn jeder Hausbewohner nur selten im Internet surft oder einfache Anwendungen ausführt, summieren sich die Datenraten auf, wenn alle gleichzeitig surfen. Nutzen drei, vier, fünf oder noch mehr den Internetanschluss gleichzeitig, ergibt sich daraus eine intensive Nutzung, die bei der Internetgeschwindigkeit berücksichtigt werden sollte. Für Großfamilien eignen sich daher Anschlüsse mit 25 oder 50 MBit/s am besten.
Der Uploader
Clouds sind heute sehr beliebt geworden. Sie sorgen dafür, dass Dokumente, Fotos und vieles mehr von überall aus zugänglich sind, gleichzeitig wird alles gesichert. Vieles wird heutzutage hochgeladen. Für gewöhnlich liegt die Download-Geschwindigkeit einer Internetverbindung weitaus höher als die Upload-Geschwindigkeit. Früher waren beide Werte aneinander gekoppelt, heute gibt es aber bereits spezielle Tarife, die schnellere Uploads ermöglichen. Es gibt viele Tarife, die zwischen 6 und 40 MBit/s im Upload anbieten. Wer immer viel hochlädt, sollte sich nach einem dieser speziellen Tarife umschauen und weniger auf die Download-Geschwindigkeit achten.
Es kann frustrierend sein, wenn man zwar einen Internetanschluss mit einer guten Geschwindigkeit gewählt hat, aber dennoch teilweise das Gefühl hat, durchs Internet zu schleichen. Dabei muss nicht unbedingt die Internetleitung daran schuld sein. Es gibt ein paar Möglichkeiten, um die Internetgeschwindigkeit zu erhöhen.
Anderen Server nutzen
Oft ist es sinnvoll, einen anderen Server zu nutzen. Das beste Netzwerk-Setup nützt nichts, wenn der DNS-Server langsam ist und ewig braucht, bis die Domain-Namen aufgelöst werden. Sobald im Internet Inhalte abgerufen werden, ist ein solcher DNS-Server beteiligt. Er wandelt die Web-Adresse, die eingegeben wurde, in eine IP-Adresse um, damit die Webseite aufgerufen werden kann. Für gewöhnlich nutzt jeder für diese Namensauflösung den DNS-Dienst, den der Internetanbieter vorgibt. Allerdings kann es schnell zu einer Überlastung oder gar einem Ausfall kommen. Dann kann die Geschwindigkeit verlangsamt werden, schlimmstenfalls ist gar kein Verbindungsaufbau möglich. Dann ist es sinnvoll, einen alternativen Server zu nutzen. Das kann sich schon sehr in der Geschwindigkeit bemerkbar machen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Datenübertragungsgeschwindigkeit für gewöhnlich hoch ist. Ein alternativer DNS-Server wird aus einer langsamen Leitung auch keine Hochgeschwindigkeitsbahn machen.
WLAN optimieren
In vielen Fällen ist auch das WLAN daran schuld, dass der Datentransfer nicht schnell genug verläuft. Dann ist das WLAN einfach nicht optimal eingerichtet worden. Es kann beispielsweise sein, dass der Router und der PC zu weit voneinander entfernt stehen, oder es befinden sich massive Hindernisse dazwischen. In dem Fall ist es möglich, dass die Transferrate stark abfällt. Oft ist es schon ausreichend, Router und Rechner näher zueinander auszurichten. Zudem ist es wichtig, dass Router und Empfänger den neuesten WLAN Standard unterstützen, den WLAN Standard N. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte der Austausch der Hardware dafür sorgen, dass die Verbindung schneller wird.
Software prüfen
Der Router sollte möglich immer die neueste Firmware-Version haben. Dasselbe gilt für eventuell eingesetzte WLAN Repeater. Auch Treiber von Netzwerkkarten und Wi-Fi sollten immer aktuell sein. So können Probleme mit der Kompatibilität vermieden werden.
Smartphones werden hauptsächlich dafür genutzt, um unterwegs zu surfen, Videos zu schauen oder E-Mails zu checken. Die wenigsten Nutzer verwenden ihr Smartphone, um damit jeden Tag riesige Mengen an Daten herunterzuladen. Somit ist es im Grunde genommen gar nicht so wichtig, wie viel MBit/s ein Smartphone hat. Eine größere Rolle spielt dabei das zur Verfügung stehende Datenvolumen. Sogar mit nur 1 MBit/s ist es möglich, flüssig und ohne Unterbrechungen unterwegs zu surfen. Oft werden Geschwindigkeiten zwischen 1 und 42,3 MBit/s angeboten. Dazu kommen die gängigen LTE-Geschwindigkeiten von 25, 50, 100, 225 und sogar 300 MBit/s. Es gibt heute nicht mehr viele Angebote mit 1 oder 7,2 MBit/s Handy-Geschwindigkeit. Eigentlich schade, denn auch mit diesen vermeintlich geringen Geschwindigkeiten kann vieles von unterwegs aus erledigt werden. Surfen, Social Media, Videos schauen oder sogar Streaming ist damit möglich. Das gleiche gilt für die Geschwindigkeit 14,4 MBit/s. Standard ist heute LTE. LTE steht mit verschiedenen Geschwindigkeiten zur Verfügung. Am gängigsten sind Tarife mit 50 MBit/s. Diese ermöglichen nicht nur das problemlose Surfen, sondern auch schnelle Downloads. Aber auch hier ist es wieder so wie beim Internetanschluss für zu Hause, es kommt immer darauf an, welche Anforderungen an die Geschwindigkeit gestellt werden. Dementsprechend sollte der richtige Tarif mit der passenden Geschwindigkeit gewählt werden.
Eigentlich sollte zum Zocken eine Internetverbindung mit 16 MBit/s ausreichend sein. Allerdings verbrauchen Downloads und Updates einiges an Datenmengen, daher ist eine Geschwindigkeit von 50 MBit/s die beste Wahl. Greifen gleichzeitig noch mehr Personen auf das Internet zu oder werden parallel noch Installationen durchgeführt, reicht aber auch diese Geschwindigkeit nicht mehr aus. In dem Fall sollte auf 100 MBit/s ausgewichen werden.
Beim Video-Streaming ist es so, dass die Qualität des Streams umso besser ist, je schneller die Leitung ist. Eine schnelle Leitung ist wichtig für eine gute Qualität. Der Grund dafür ist recht einfach. Bevor der Videostream überhaupt begonnen wird, wird die Internetleitung von dem jeweiligen Anbieter gemessen. Anhand der Geschwindigkeit, die zum Zeitpunkt der Messung herrscht, wird der Videostream komprimiert. Somit ist klar, je schneller die Internetleitung ist, umso besser ist die Qualität des Streams. Allerdings ist es nicht unbedingt notwendig, sehr schnelles Internet zu haben. Einigen Anbietern reichen bereits 0,5 oder 0,9 MBit/s, damit der Videostream geliefert wird. Allerdings leidet die Qualität sehr darunter. Wer den Stream in HD oder 4K sehen möchte, braucht aber auf jede Fall eine schnellere Leitung. Bis zu 25 MBit/s sind optimal dafür.
Oft haben Nutzer den Eindruck, dass sie nicht die Übertragungsgeschwindigkeit bekommen, für die sie eigentlich bezahlen. Dann wird es Zeit, die wirkliche Übertragungsgeschwindigkeit herauszufinden. Das geht ganz einfach mit einem entsprechenden DSL Speedtest, der ganz einfach online durchgeführt werden kann. Damit wird die Geschwindigkeit des Internetzugangs ermittelt. Dafür werden einige Testdaten, die unterschiedliche Dateigrößen haben, vom Server heruntergeladen aber natürlich auch geschickt. Nur so können die Download-Geschwindigkeit und die Upload-Geschwindigkeit getestet werden. Durch die unterschiedlichen Paketgrößen wird die Messung sehr genau. Die Surfgeschwindigkeit wird so ganz automatisch ermittelt. So ein Test ist kostenlos und kann ganz schnell durchgeführt werden, beispielsweise unter https://www.dslregional.de/dsl-speedtest/.
Nie waren die Möglichkeiten so groß wie heute, mit einer hohen Geschwindigkeit im Internet unterwegs zu sein und auch größere Datenmengen in kürzester Zeit zu transferieren. Wie die Werte dafür dargestellt werden, ob in MBit/s oder in MB/s, spielt dabei keine Rolle. Es handelt sich nur um Zahlen, die entsprechend umgerechnet werden können. Wenn Sie sich für einen neuen Tarif entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall die Geschwindigkeit aussuchen, die zu Ihrem Nutzungsverhalten passt. Dann können nicht nur Sie Ihrer Gaming-Leidenschaft nachgehen, sondern auch alle anderen im Haus gleichzeitig die Leitung nutzen, ohne dass Sie Aussetzer oder Ruckler beim Spielen hinnehmen müssen. So macht Internet und Zocken Spaß.