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Heimnetzwerk einrichten - So richten Sie Ihr Heimnetzwerk ein

In Ihrem Haushalt gibt es sehr viele Computer, Laptops und Smartphones, aber nur einen Drucker. Da aber immer viele Familienmitglieder auf den Drucker zugreifen wollen, gibt es stets Chaos, weil der Drucker nur mit einem einzigen PC verbunden ist. Einfaches Ausdrucken geht sicherlich anders. So müssen Sie immer den entsprechenden Rechner starten, die zu druckende Datei dorthin übertragen und sie dann ausdrucken. Auch wenn Sie eine Datei auf einem anderen PC oder Ihrem Tablet nutzen möchten, wird es bei Ihnen immer kompliziert. Entweder schicken Sie sie per E-Mail oder laufen mit Ihrem USB-Stick durch das Haus. Jetzt haben Sie darauf so gar keine Lust mehr und daher beschlossen, ein Heimnetzwerk einzurichten. Was ein Heimnetzwerk ist, welche Vorteile es bietet und worauf Sie beim Einrichten achten müssen, erfahren Sie in unserem Beitrag.


Das Thema im Überblick


Was ist ein Heimnetzwerk?

Der Begriff Netzwerk ist den meisten längst bekannt. Häufig nutzen kleinere und größere Unternehmen Netzwerke, um die Arbeit zwischen einzelnen Abteilungen zu erleichtern und eine gemeinsame Nutzung von verschiedenen Netzwerkkomponenten zu ermöglichen, beispielsweise Drucker. Auch ein Heimnetzwerk sorgt dafür, dass verschiedene netzwerkfähige Endgeräte über das Netzwerk miteinander kommunizieren können. Über das Heimnetzwerk können Geräte wie Computer, Laptops, Smartphones, Tablets, Drucker und Smart-TVs miteinander verbunden werden, dadurch wird eine reibungslose Kommunikation ermöglicht.

Das Herzstück eines Heimnetzwerks ist der Router, dieser sorgt auch dafür, dass die einzelnen Endgeräte nicht nur miteinander, sondern auch mit dem Internet verbunden werden. Einfach gesagt handelt es sich bei einem Heimnetzwerk um die Gesamtheit aller netzwerkfähigen Geräte, die es im häuslichen Umfeld gibt.


Warum ein Heimnetzwerk einrichten?

Es gibt viele gute Gründe, ein Heimnetzwerk einzurichten. Der wichtigste Grund ist aber wohl die Einfachheit, die ein Heimnetzwerk bietet. In fast jedem Haus und jeder Wohnung gibt es heute mehrere Computer, Laptops und Smartphones, die alle über eine Verbindung mit dem Internet verfügen. Dazu kommen noch einige Geräte wie Drucker und Scanner, von denen meistens nur ein Modell vorhanden ist, die aber rege von allen Bewohnern genutzt werden. Was liegt da näher, als sich ein eigenes Netzwerk zu Hause einzurichten?

Durch dieses Heimnetzwerk wird es möglich, dass alle Geräte miteinander kommunizieren können. Dateien können gemeinsam genutzt werden, der Drucker kann ohne Umwege von jedem Gerät aus angesteuert werden, es wird einfach alles einfacher. Mittlerweile gibt es in vielen Wohnungen ein Heimnetzwerk. Die Zeiten, in denen ein USB-Stick für die Übertragung von Dateien innerhalb eines Haushalts genutzt wurde, sind so gut wie vorbei. Vorteilhaft ist auch, dass die Geräte meistens bereits vorhanden sind und jeder selbst sein Heimnetzwerk aufbauen kann, es ist kein Spezialist erforderlich.


Welche Vernetzungstechniken für das Heimnetzwerk gibt es?

Wer sich ein Heimnetzwerk aufbauen möchte, kann dafür verschiedene Vernetzungstechniken nutzen. Generell wird zwischen einer Vernetzung per Kabel und kabellos per WLAN unterschieden. Allerdings ist es heute so, dass für gewöhnlich in einem Heimnetzwerk beide Techniken gleichzeitig genutzt werden.

  • Kabelgebundenes Heimnetzwerk
    Bis vor einigen Jahren erfolgte die Vernetzung in einem Heimnetzwerk fast ausschließlich per Ethernet-Kabel. Das bedeutet, dass alle Geräte im Netzwerk mit einem entsprechenden Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden werden mussten. Diese Kabel stehen zwar in unterschiedlichen Längen zur Verfügung, allerdings ist es gar nicht so einfach, sie unauffällig durch die Wohnung zu ziehen.
    Auch heute noch wird die klassische Ethernet-Verkabelung häufig genutzt, beispielsweise immer dann, wenn eine sehr zuverlässige Verbindung benötigt wird. Die Verbindung per Kabel gilt als sicherste und auch stabilste Art der Vernetzung in einem Heimnetzwerk. Besonders für das Streamen von Inhalten auf den Fernseher oder das Zocken mit Konsole oder PC ist eine stabile Ethernet-Verbindung schon fast ein Muss.
    In Häusern, die heute neu gebaut werden, sollten bestenfalls gleich entsprechende Kabelkanäle eingeplant werden, um LAN-Kabel durch das Haus ziehen zu können, ohne dass es zu optischen Beeinträchtigungen kommt.
  • Wireless Heimnetzwerk
    Die zweite sehr beliebte Art, Geräte im Heimnetzwerk zu verbinden, ist WLAN. So gut wie jedes moderne Smartphone oder Tablet verfügt über WLAN und auch Laptops sowie viele PCs sind längst damit ausgestattet. Für gewöhnlich werden Smartphones und Tablets immer per WLAN vernetzt. Es handelt sich um eine einfache Verbindungsmöglichkeit, die noch dazu sehr flexibel ist.
    Dank dieser Verbindung ist es möglich, sich frei in der Wohnung zu bewegen und dennoch das Gerät immer nutzen zu können. Kein störendes Kabel, die Verbindung erfolgt kabellos. Zwar bieten alle modernen Laptops die Möglichkeit der Verbindung per WLAN und auch die meisten Desktop-PCs sind mittlerweile damit ausgestattet, dennoch bevorzugen viele Nutzer die Verbindung per LAN, da sie einfach stabiler ist.

Welche Vor- & Nachteile bietet ein Heimnetzwerk?

Es gibt sehr viele Vorteile, die ein Heimnetzwerk bietet, aber natürlich auch einige kleinere Nachteile. Generell ist es aber so, dass die Vorteile eindeutig überwiegen.

 

Vorteile

  • Zu den wichtigsten Vorteilen zählt, dass der Internetzugang von mehreren Geräten verwendet werden kann.
  • Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, Dateien ganz einfach zwischen den unterschiedlichen Geräten austauschen zu können.
  • Das Streamen von Filmen, Serien und Musik wird ebenfalls ermöglicht.
  • Praktisch ist natürlich auch, dass Drucker und Multifunktionsgeräte ganz einfach mit allen Endgeräten wie beispielsweise PC, Laptop, Smartphone oder Tablet verbunden und direkt genutzt werden können. So kann von einem Smartphone aus beispielsweise eine Datei gedruckt werden, ohne dass diese zunächst auf einen PC übertragen werden muss.
  • Die Nutzung einer zentralen Festplatte sorgt für die Sicherung der Daten und stellt diese allen Teilnehmern im Heimnetzwerk zur Verfügung. Jeder kann von einem Endgerät aus Daten darauf speichern und auf andere Daten zugreifen.
  • Die gleichzeitige Nutzung eines einzigen Programms durch mehrere Personen stellt ebenfalls einen großen Vorteil dar.
  • In einem Heimnetzwerk ist es immer möglich, Geräte zu entfernen oder neue Geräte darin zu integrieren.

Nachteile

  • Die größten Nachteile von Heimnetzwerken sind im Bereich der Sicherheit zu finden. Werden Geräte miteinander vernetzt, ergibt sich immer eine zusätzliche Angriffsmöglichkeit.
  • Besonders gefährdet sind hier drahtlose Netzwerke. Wer ein drahtloses Heimnetzwerk einrichten möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass eine zuverlässige Verschlüsselung genutzt wird.
  • Vorsicht ist auch geboten, wenn es um Viren geht. Innerhalb eines Netzwerkes können sich Viren unter Umständen sehr schnell verbreiten und auch auf andere Geräte gelangen. Hier sollte ebenfalls auf den passenden Schutz gesetzt werden, ein zuverlässiger Antivirenschutz ist unbedingt erforderlich.

Was braucht man alles für ein Heimnetzwerk?

Viele der Komponenten, die benötigt werden, um ein Heimnetzwerk aufzubauen, sind in den meisten Haushalten bereits vorhanden. Diese Komponenten sollten zur Verfügung stehen:

  • Das Herzstück, der Router
    In einem Heimnetzwerk stellt der Router das absolute Herzstück dar. Er stellt den Zugang zum Internet her und ermöglicht es den mit ihm verbundenen Geräten, Zugriff darauf zu erhalten. Er teilt den angeschlossenen Geräten im Heimnetzwerk automatisch eine IP-Adresse zu, kennzeichnet diese damit und stellt dadurch sicher, dass die Geräte Datenpakete erhalten können.
  • Der Switch
    Ein Switch ist immer hilfreich, wenn besonders viele Geräte per Kabel mit dem Router verbunden werden sollen. Die meisten modernen Router sind heute mit drei oder vier LAN-Ports ausgestattet. Besonders in größeren Haushalten mit vielen PCs, Smart-TVs, Media-Receivern und Spielekonsolen kann es dann schon einmal schnell knapp werden mit den Anschlüssen. Dann ist ein Netzwerk-Switch eine gute Alternative. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das zwischen mehreren Geräten eine kabelgebundene Netzwerkverbindung herstellt. Ein Switch verfügt über mehrere Ports, an die mithilfe eines Patchkabels andere Netzwerk-Geräte angeschlossen werden können.
  • Netzwerkkabel
    Netzwerkkabel stellen die Verbindung zwischen den Geräten und dem Router her. Häufig kommen dafür Cat 5 und Cat 6 Kabel zum Einsatz. Wer für die Zukunft vorsorgen möchte, sollte Cat 7 Kabel verwenden.
  • Netzwerkfähige Geräte
    Natürlich müssen die Geräte, die im Heimnetzwerk genutzt werden sollen, netzwerkfähig sein, sonst können sie nicht in das Netzwerk eingebunden werden. Für gewöhnlich verfügt jeder moderne PC oder Laptop über eine entsprechende Netzwerkkarte, aber auch alle anderen aktuellen Geräte sind netzwerkfähig. Bei älteren Geräten muss überprüft werden, ob es möglich ist, sie in ein Netzwerk einzubinden.

Wie richte ich mir ein Heimnetzwerk ein?

Wer sich ein Heimnetzwerk aufbauen möchte, sollte schon einmal vorab überlegen, wie viele und welche Geräte vernetzt werden sollen. Je nachdem, wie viele Geräte per Kabel verbunden werden sollen, braucht der Router entsprechende Anschlüsse. Ist noch kein Router vorhanden, sollte beim Kauf auf die Anzahl der LAN-Ports geachtet werden. Ein Netzwerk-Switch hilft weiter, wenn die Anzahl der LAN-Ports am Router zu gering ist.

  • Router einrichten
    Allein schon die Vorstellung, etwas einrichten zu müssen, hält viele davon ab, ein Heimnetzwerk zu nutzen. Dabei ist diese Angst völlig unbegründet. Jeder moderne Router richtet die Netzwerkverbindungen, die für die Kommunikation der einzelnen Geräte miteinander notwendig sind, ganz automatisch ein. Generell ist es so, dass alle Geräte, die sich im Netzwerk befinden, miteinander kommunizieren können, ganz egal, ob sie per WLAN oder LAN angeschlossen sind. Es ist auch nicht notwendig, von Hand IP-Adressen zu vergeben. Alle moderne Router verfügen über das sogenannte DHCP-Protokoll, dieses vergibt absolut selbstständig IP-Adressen.
  • Ethernet-Kabel anschließen
    Bei stationären Geräten ist die Verbindung per Kabel immer die beste Wahl. Allerdings sollte der Router dann auch mit Gigabit-Anschlüssen ausgestattet sein. Auch die Endgeräte sollten dazu passen. Die meisten modernen Router bieten solche Gigabit-Anschlüsse, auch ältere Modelle der etwas gehobeneren Klasse sind ebenfalls damit ausgestattet. Smartphones und Tablets verfügen nicht über einen Port für den Anschluss eines Ethernet-Kabels und werden ganz einfach per WLAN ins Netzwerk eingebunden.
  • Ein wichtiger Punkt: die Geschwindigkeit der Endgeräte
    Nur wenn die Endgeräte den Gigabit-Standard unterstützen, kann auch eine gute Geschwindigkeit zustande kommen. Tatsache ist, dass bei einer Netzwerkverbindung immer das langsamere Gerät ausschlaggebend ist. Das bedeutet, wird ein alter PC mit einem Anschluss von 100 Mbit/s an einen Router-Anschluss mit 1000 Mbit angeschlossen, schafft die Verbindung auch nicht mehr als 100 Mbit. Der schnelle Anschluss des Routers reicht also nicht aus, um eine schnelle Verbindung zu ermöglichen, auch das Endgerät muss dazu beitragen mit einem schnellen Anschluss. Dieses Prinzip gilt aber nicht nur bei Ethernet-Verbindungen, sondern auch beim WLAN.
  • Netzwerk-Freigaben
    Die Geräte in einem Netzwerk müssen zwar nur per LAN oder WLAN an den Router angeschlossen werden, um eine Internetverbindung zu bekommen. Damit sie aber füreinander sichtbar sind und dann auch miteinander kommunizieren können, müssen Netzwerk-Freigaben definiert werden. Dies wird erst durchgeführt, wenn alle Geräte bereits mit dem Heimnetzwerk verbunden worden sind. Der PC wird dann im Netzwerk freigegeben. Danach ist es dann möglich, sich mithilfe des Benutzerkontos auch von anderen Rechnern aus in das Heimnetzwerk einzuloggen. Wie genau das geht, wird im Folgenden beschrieben.

Freigabe unter Windows 10 aktivieren

  • Systemeinstellungen öffnen und „System“ auswählen
  • Im Menü auf der linken Seite auf „Info“ gehen und dann dem PC einen Netzwerk-Namen geben, der eindeutig sein muss. Dafür wird auf „Diesen PC umbenennen“ geklickt. Dann kann der PC eindeutig erkannt werden.
  • Danach auf „Einstellungen → Netzwerk“ gehen, unter „Status“ den Punkt „Verbindungseigenschaften ändern“ auswählen.
  • Hier nun „Dieser PC soll gefunden werden“ durch Anklicken aktivieren. Dadurch wird der PC im Netzwerk für andere PCs sichtbar. Wurden diese Schritte durchgeführt, kann sich der Nutzer unter Angabe der Login-Daten auch von anderen Rechnern im Heimnetzwerk aus einloggen.

Freigabe unter macOS aktivieren

  • Die Freigabe wird unter macOS etwas anders aktiviert.
  • Zunächst über das Zahnrad im Dock die Einstellungen öffnen und dann „Freigaben“ wählen.
  • Unter „Gerätenamen“ einen eindeutigen Netzwerk-Namen für das Gerät eingeben.
  • Um den Dateiaustausch zu ermöglichen, muss die „Dateifreigabe“ ausgewählt werden. Dann ist es wie bei Windows auch möglich, sich mit den Login-Daten von anderen Rechnern im Heimnetzwerk aus anzumelden.

Freigabe unter Ubuntu-Linux aktivieren

Zunächst muss ein Dateimanager-Fenster geöffnet werden. Dann einen Ordner mit der rechten Maustaste anklicken und anschließend „Eigenschaften“ wählen.

In den Tab „Freigabe im lokalen Netzwerk“ klicken und den Punkt „Diesen Ordner im Netzwerk freigeben“ anklicken.

Das war es schon, jetzt ist es möglich, sich auch von anderen PCs aus auf dem Linux-Rechner einzuloggen. Bei Ubuntu-Linux gibt es sogar die Möglichkeit, ohne Login auf den Rechner zuzugreifen. Voraussetzung ist, dass in der Freigabeeinstellung noch zusätzlich „Gastzugriff“ angehakt wird. Empfehlenswert ist das allerdings nicht, da sich dadurch ein großes Sicherheitsproblem ergibt.


Was tun, wenn der Rechner nicht auftaucht?

Für gewöhnlich ist es so, dass jeder Rechner ganz automatisch bei den anderen Rechnern im Dateimanager zu sehen ist. Sollte das aber nicht der Fall sein, ist es notwendig, den PC manuell anzusteuern. Und so geht es:

  • Windows
    Im Explorer einfach oben \\(Freigabename) eingeben. Bei (Freigabename) wird natürlich der Name des PCs angegeben.
  • macOS
    Im Finder die Tastenkombination [cmd] + [K] drücken und dann Folgendes eingeben: smb://(Freigabename).
  • Ubuntu-Linux
    Im Dateimanager „Andere Orte“ anklicken, dann unten bei „Mit Server verbinden“ und smb://(Freigabename) eingeben.

Für gewöhnlich funktioniert das manuelle Ansteuern sehr gut. Ist das jedoch nicht der Fall, kann auch die IP-Adresse des Rechners genutzt werden. Dann wird der Freigabename durch die IP-Adresse ersetzt, beispielsweise smb://192.168.178.11.

 

Fazit

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Nach diesem Motto scheinen heute noch immer viele Menschen zu leben. Das gilt besonders für den Bereich Netzwerke. Zugegeben, Netzwerke können sehr kompliziert sein. Zumindest dann, wenn es sich um große Firmennetzwerke handelt. Ein Heimnetzwerk dagegen kann ganz einfach eingerichtet werden. Sie haben sich auch dazu entschlossen, jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen und Ihre Geräte miteinander zu vernetzen. Das wird vieles bei Ihnen zu Hause erleichtern und auch alle anderen Familienmitglieder werden das neue Heimnetzwerk einfach lieben.

Erstellt: 23. November 2022

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