Der RAM (Random Access Memory) ist sozusagen das Kurzzeitgedächtnis des Computers, das die Daten besonders schnell zur Verfügung stellt. Ist der Arbeitsspeicher knapp bemessen, muss das Betriebssystem wichtige Programmteile auf einen reservierten Bereich der Festplatte auslagern. Dadurch starten Programme langsamer und das System arbeitet weniger flüssig.
DDR, DDR2, DDR3 oder DDR4 - bevor Sie neuen Arbeitsspeicher zum Nachrüsten bestellen, müssen Sie herausfinden, welcher Arbeitsspeicher zu Ihrem Mainboard und Chipsatz passt. Sie können sich den verbauten Arbeitsspeicher einfach mithilfe einer Software anzeigen lassen:
Meist integriert das Mainboard zwei oder auch mehr Slots (Steckplätze) für die Speicherriegel. Besitzen Sie zum Beispiel ein Notebook mit 4 GB RAM, so kann es sein, dass bereits beide Steckplätze mit einem 2 GB RAM-Modul belegt sind. Um auf 8 GB RAM aufzurüsten, müssen Sie entweder in zwei 4 GB Bausteine oder in einen 8 GB RAM-Baustein investieren. Es ist ebenso möglich, dass im Notebook ein 4-GB-Modul verbaut und ein freier Slot für einen zweiten Riegel vorhanden ist.
Die Riegel werden einzeln oder als Kit im Zweier- oder Viererset angeboten. Mit zum Beispiel 2 x 2 GB lässt sich der Dual-Channel-Mode und mit 4 x 2 GB der Quad-Channel-Mode nutzen - wenn das Mainboard dies unterstützt. Der theoretische Vorteil: Dual-Channel erlaubt den gleichzeitigen parallelen Betrieb von zwei Arbeitsspeicher-Modulen an einem Prozessor und verdoppelt die Bandbreite. Früher betrug die Leistungssteigerung gegenüber dem Single-Chip-Betrieb bis zu fünf Prozent, aufgrund der Optimierungen im Cache moderner Prozessoren lassen sich die Vorteile heute jedoch kaum noch messen. Inzwischen gibt es mit Intels Haswell-E CPU-Prozessoren die Möglichkeit, vier Arbeitsspeicher-Module (Quad-Channel) parallel zu nutzen, was erneut die Leistung steigern soll. In Benchmark-Tests zeigt der Quad-Channel gegenüber dem Dual-Channel relativ geringe Vorteile. Bei der Speicherauswahl müssen Sie darauf also nicht zwingend achten.
Als Arbeitsspeicher werden DDR-SDRAM oder die schnelleren Nachfolgevarianten DDR2, DDR3 oder DDR4 verwendet. Die verschiedenen Standards sind nicht kompatibel, unterschiedliche Einkerbungen verhindern das Einsetzen der Module in falsche Steckplätze. Neben der Kapazität ist die Geschwindigkeit der entscheidende Faktor. Die folgende Tabelle listet einige Speichermodule für Desktop-PCs auf.
Speichermodul | Speicher-Typ | Spannung | Interner Speichertakt | Externer Bustakt | Bandbreite | Kontakte/PINs |
PC1600 (PC200) | DDR-SDRAM | 2,5 V | 100 MHz | 200 MHz (DDR200) | 1,49 GB/s | 184 |
PC2100 (PC266) | DDR-SDRAM | 2,5 V | 133 MHz | 266 MHz (DDR266) | 1,98 GB/s | 184 |
PC2700 (PC333) | DDR-SDRAM | 2,5 V | 166 MHz | 333 MHz (DDR333) | 2,7 GB/s | 184 |
PC3200 | DDR-SDRAM | 2,5 V | 200 MHz | 400 MHz (DDR400) | 3,2 GB/s | 240 |
PC2-3200 | DDR2-400 | 1,8 V | 100 MHz | 200 MHz | 3,2 GB/s | 240 |
PC2-4300 | DDR2-533 | 1,8 V | 133 MHz | 266 MHz | 4,3 GB/s | 240 |
PC2-5300 | DDR2-667 | 1,8/2,0 V | 166 MHz | 333 MHz | 5,3 GB/s | 240 |
PC2-6400 | DDR2-800 | 1,8/2,1 V | 200 MHz | 400 MHz | 6,4 GB/s | 240 |
PC2-8500 | DDR2-1066 | 1,8 V | 266 MHz | 533 MHz | 8,5 GB/s | 240 |
PC3-6400 | DDR3-800 | 1,5 V | 100 MHz | 400 MHz | 6,4 GB/s | 240 |
PC3-8500 | DDR3-1066 | 1,5 V | 133 MHz | 533 MHz | 8,5 GB/s | 240 |
PC3-10600 | DDR3-1333 | 1,5 V | 166 MHz | 667 MHz | 10,6 GB/s | 240 |
PC3-12800 | DDR3-1600 | 1,5 V | 200 MHz | 800 MHz | 12,8 GB/s | 240 |
PC3-14900 | DDR3-1866 | 1,5 V | 233 MHz | 933 MHz | 14,9 GB/s | 240 |
PC3-17000 | DDR3-2133 | 1,5 V | 266 MHz | 1066 MHz | 17,1 GB/s | 240 |
PC4-1600 | DDR4-1600 | 1,2 V | 100 MHz | 800 MHz | 12,8 GB/s | 288 |
PC4-1866 | DDR4-1866 | 1,2 V | 133 MHz | 933 MHz | 14,9 GB/s | 288 |
PC4-2133 | DDR4-2133 | 1,2 V | 166 MHz | 1066 MHz | 17,0 GB/s | 288 |
PC4-2400 | DDR4-2400 | 1,2 V | 200 MHz | 1200 MHz | 19,2 GB/s | 288 |
Tabelle 1: Übersicht ausgewählter Speichermodule von DDR bis DDR4.
Bei der Bauform sind die Dual In-line Memory Module (DIMM) für Desktop-PCs und die kleineren SO-DIMM Bausteine für Notebooks zu unterscheiden. Auch für Server und andere Geräte gibt es spezielle Modulformen.
Die wichtigsten Varianten der SO-DIMMs für Notebooks:
Ein weiteres Merkmal sind die Werte "CAS Latency", "RAS Precharge Delay" und "RAS-to-CAS-Delay". Hersteller geben die Zahl als 3-, 4- oder 5-stellige Zahl hinter der eigentlichen Bezeichnung an. Diese Latenzzeiten sind in der Regel vernachlässigbar. Sie beeinflussen die Arbeitsgeschwindigkeit bei Benchmarks im einstelligen Prozentbereich.
Für Windows 7 und genauso Windows 10 gibt Microsoft als Minimum für den Arbeitsspeicher in der 32-Bit-Version 1 GB an, bei der 64-Bit-Variante müssen es mindestens 2 GB RAM sein. Mit dieser Minimalanforderung können Sie jedoch kaum flüssig arbeiten, das Booten und Starten verschiedener Programme dauert sehr lange. Wer nicht ständig auf die Sanduhr starren möchte, investiert besser zumindest in doppelt so viel RAM-Speicher. Wie viel Arbeitsspeicher Sie maximal verwenden können, hängt vom verwendeten Betriebssystem und vom Mainboard ab.
Als grundsätzliche Regel gilt, dass ein 32-Bit-Betriebssystem maximal 4 GB RAM unterstützt, von denen es jedoch nur gut 3 GB adressieren kann. Mehr Arbeitsspeicher bringt dann also nichts - für die Adressierung von mehr als 3 GB muss ein Betriebssystem mit 64-Bit-Architektur installiert sein. Die folgende Tabelle zeigt die maximale Speicherunterstützung gängiger Betriebssysteme.
Version | 32-Bit | 64-Bit |
Windows 7 Home Basic | 4 GB | 8 GB |
Windows 7 Home Premium | 4 GB | 16 GB |
Windows 7 Professional | 4 GB | 192 GB |
Windows 7 Enterprise | 4 GB | 192 GB |
Windows 7 Ultimate | 4 GB | 192 GB |
Windows 8 | 4 GB | 128 GB |
Windows 8 Professional | 4 GB | 512 GB |
Windows 8 Enterprise | 4 GB | 512 GB |
Windows 10 Home | 4 GB | 512 GB |
Windows 10 Pro | 4 GB | 512 GB |
Windows 10 Enterprise | 4 GB | 512 GB |
Mac OS X <10.9 | - | 96 GB |
Mac OS X ab 10.9 | - | 128 GB |
Tabelle 2: Maximal unterstützter RAM bei verschiedenen Betriebssystemen.
Übrigens: Heute gelten 4 GB Arbeitsspeicher als vernünftig, egal ob Sie mit Windows, Mac oder Linux als Betriebssystem arbeiten. Selbst 8 GB stellen keinen besonderen Luxus mehr dar, darüber hinaus müssen Sie sehr anspruchsvolle Software nutzen oder viele Programm gleichzeitig öffnen, um den Speicher auszulasten.
Wer moderne Spiele mit Full-HD-Auflösung spielt, Bilder bearbeitet oder Videos schneidet, braucht einen leistungsstarken Computer mit schnellem Prozessor, guter Grafikkarte, flinker SSD-Festplatte und mindestens 8 GB Arbeitsspeicher. Anspruchsvolle Zocker und Profis in der Bild- und Videobearbeitung sind mit 16 GB Arbeitsspeicher gut beraten.
Haben Sie die richtigen RAM-Bausteine identifiziert? Der Einbau gestaltet sich bei Desktop-PCs und den meisten Notebooks recht einfach. Schalten Sie das Gerät aus, ziehen Sie den Netzstecker und entfernen Sie gegebenenfalls den Akku. Anschließend öffnen Sie das Gehäuse durch Lösen der Schrauben und berühren eine Metallstelle am Gehäuse, um für einen Ladungsausgleich zu sorgen. Nun können Sie die RAM-Module einbauen. Sind alle Speicherplätze belegt, müssen Sie zunächst die Speicherbausteine entfernen. Nach dem Einbau schließen Sie das Gehäuse und stellen die Stromverbindung wieder her. Das System erkennt korrekt verbaute Speicherbausteine automatisch.
Achtung: Piepst der Computer beim Systemstart, hat etwas nicht geklappt und Sie müssen den korrekten Einbau kontrollieren. Lassen Sie sich den verbauten Arbeitsspeicher wie oben beschrieben erneut anzeigen und überzeugen Sie sich von der korrekten Funktion der neuen Komponenten.